Daniel Libeskind: „Hier wird ein Traum wahr“

Düsseldorf. Star-Architekt Daniel Libeskind sprach bei der Grundsteinlegung seiner Gebäude mit der WZ.

Herr Libeskind, Düsseldorf hält viel auf seine Architektur, hier stehen Gebäude von Gehry oder Jahn. Wie nehmen Sie das wahr?

Libeskind: Ich finde einfach, dass Düsseldorf eine wunderschöne Stadt ist. Und sie hat in der Tat auch fantastische Architektur zu bieten.

Zum Beispiel das klassische Dreischeibenhaus von Hentrich und Petschnigg gleich neben ihren Bauten. Berührte das Ihre Planung?

Libeskind: Aber selbstverständlich, es ist ein sehr markanter Nachbar. Wobei ich sagen muss, dass hier alles in der Umgebung meine Planung beeinflusst hat, der Park, die Kö und anderes mehr.

In Ihrem Büro in Manhattan arbeiten 70 Leute, die eigene Ideen einbringen. Wie viel „echter“ Libeskind steckt im Kö-Bogen.

Libeskind: Na, sehr viel. Im Grunde ist alles von mir, weil ich jede einzelne Entscheidung getroffen habe. Im Übrigen machen wir keine sozusagen industrielle Architektur, das hier ist kein abstraktes Projekt.

Wobei Ihre Dienste sicherlich nicht ganz preiswert sind. Wie hoch ist eigentlich Ihr Honorar für den Kö-Bogen?

Libeskind: Wissen Sie, ich bin in der glücklichen Situation, dass Geld für mich absolut nicht im Vordergrund steht. Das heißt, ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen, das kann sicher meine Frau. Mir macht diese Sache hier in Düsseldorf einfach unglaublich Spaß.

Der Stadtrat hat entschieden, dass vor der Gebäudefassade japanische Zierkirschen gepflanzt werden. Wird da nicht der Blick auf Ihre Bauwerke verstellt?

Libeskind: Nein, das glaube ich überhaupt nicht. Ich bin nie gegen Bäume, schon gar nicht hier, gegenüber von diesem schönen Park. Das wird sich alles gut einfügen.

Auch die Autotunnel unten drunter, sind die heute in Innenstädten noch zeitgemäß?

Libeskind: Wie gesagt, auch die Bauten im Kö-Bogen sind nur ein Teil der Düsseldorfer Innenstadt. Und zu der gehört nun einmal auch der Autoverkehr, besser er fließt unter der Erde als oben. Lassen Sie mich noch einmal sagen, wie sehr ich an diesem Projekt in dieser fantastischen deutschen Stadt hänge. Hier wird ein Traum wahr.