Kö-Bogen: Der Grundstein ist gelegt
Architekt Libeskind hat den Stein selbst entworfen, er wird Teil der Fassade. Der Traum von der Lindbergh-Schau lebt weiter.
Düsseldorf. „So klein habe ich mich selten in meinem Leben gefühlt bei meinen zwei Metern Körpergröße“, sagte Projektentwickler Stefan Mühling, als er gestern in der riesigen Baugrube des Kö-Bogens seine Ehrengäste empfing.
Für die meisten der geladenen 450 Besucher bei der Grundsteinlegung am Freitag wirkte er hingegen ganz klein — sie verfolgten das Geschehen vom Rande der Grube aus der Ferne mit.
Der Grundstein selbst — traditionell bestückt mit Tageszeitungen, Münzen und Bau-Plänen — wurde übrigens von Architekt Daniel Libeskind selbst entworfen. Er wurde nicht wie sonst üblich versenkt, sondern soll später in die Fassade integriert werden „und alle daran erinnern, was hier heute passiert ist“, wie es Mühling formulierte.
Vertreter der Opposition wurden bei den Feierlichkeiten gestern übrigens nicht gesichtet. Das freilich war kein Boykott: Die SPD-Fraktion war geschlossen in Bremen bei der Fraktionsfahrt, Grünen-Fraktionschef Norbert Czerwinski hatte eine Gremiensitzung beim VRR.
Sie verpassten, dass Mühling die Idee von einer Schau mit Fotos des berühmten Fotografen Peter Lindbergh im Kö-Bogen am Leben hielt. Der Vorschlag sei „ein schöner Traum. Wir werden sehen, ob er in Erfüllung geht.“
Kein Traum ist wohl, dass für einen Großteil der Handels-Flächen (19 500 qm) ein Mieter gefunden wurde. Offenbar soll ein Kaufhaus einziehen. Dafür wird der Flächenzuschnitt geändert: Bisher war Handel im Erd- sowie zwei Obergeschossen in beiden Gebäuden geplant.
Für den Ankermieter sollen die Flächen im Haus Hofgarten (nahe der Tuchtinsel) konzentriert werden. Auch Unter- und drittes Obergeschoss werden demnach mit Handel belegt. Im Haus zur Kö gäbe es dann nur kleinere Verkaufsflächen.