Am Küchentisch mit . . . Der Falk'sche Familienrat tagt bei Tisch — auch schon morgens

Düsseldorf · Der Küchentisch ist ein Symbol für Kommunikation und Genuss. Die WZ nahm Platz bei Künstlern, die etwas zu erzählen haben. Heute: Dieter Falk, Musiker und Produzent.

Foto: Melanie Zanin

Katja Epstein saß schon dran, ebenso Nino de Angelo und Marschall & Alexander. Beim Musikproduzenten Dieter Falk und seiner Familie steht der Küchentisch im Zentrum des sozialen Lebens. „Wir führen hier alle wichtigen Familiengespräche“, sagt Dieter Falk. „Hier hat uns auch unser älterer Sohn Max eröffnet, dass er sein Medizin-Praktikum in Papua-Neuguinea absolvieren will.“ Beim gemeinsamen Abendessen habe man alle Pros und Contras des Vorhabens diskutiert.

Dass nun unser Foto nicht am Küchentisch entstehen konnte, liegt daran, dass Hausherrin Angelika irgendwann die Reißleine zog, als einmal ein Kamerateam zu viel durch die Privatsphäre schwirrte. Darum fand auch unser Gespräch fernab der übrigens sehr schönen, hellen Wohnküche statt, in der sogar der schwarze Flügel seinen Ehrenplatz besitzt.

Dieter Falk ist Familienmensch durch und durch. Das zeigt sich in gleich mehreren Lebensbereichen: Er trat mit seinen beiden Söhnen schon oft öffentlich auf, 40 Male, wie er selber mitzählte. Und er produziert mit ihnen CDs, ließ sie zudem jüngst in seinem Pop-Oratorium „Luther“ mitwirken, und auch beim Solo-Debüt-Album „1000 Lieder“ seines jüngeren Sohnes Paul hat er ein wenig mitgemischt.

Alle Projekte wollen geplant sein. Und der Familienrat tagt bei Tisch. Los geht es ziemlich früh am Morgen. „Wir stehen schon um zehn vor sechs auf, weil meine Frau Grundschullehrerin ist und die Vertretungspläne macht“, berichtet Dieter Falk. So gegen sieben Uhr kämen meist die Jungs dazu. Aber wirklich Zeit zum Sprechen habe man abends. „Ich koche gern zum Runterkommen“, sagt Falk. „Beim Schnibbeln wird schon gequasselt.“ Gekocht werde allerdings nicht besonders aufwändig. „Wir sind eine typische Pasta-Familie.“ Gerichte, die stundenlang im Ofen schmoren, finde man auf dem Speiseplan der Falks eher selten.

Ein großes Crossover-Projekt mit Jazz und Klassik ist Falks Traum

Alle wichtigen Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Beispielsweise sei auch die neue Ausrichtung zu mehr Bühnenstücken im Rahmen des Küchenkreises gediehen. 2012 stand auf diese Weise fest: „Luther wird ein Stück“, sagt Falk. Gerade noch habe man gesprochen über einen möglichen Bildungsurlaub in New York mit ganz viel Broadway, Bühnen und Menschen, die dort Theater machen. Mit Paul werde er ohnehin bald in die USA reisen für drei Luther-Aufführungen. In Pennsylvania, Massachusetts und Kalifornien soll das Oratorium auf Englisch erklingen.

Weiter gedacht, geplant und geträumt werde permanent. „Mein Traum wäre ein großes Crossover-Projekt mit Klassik und Jazz, und zwar eins mit großem Orchester.“ So ein Stück „Klassik meets Jazz“ würde ihn sehr reizen.