Ein Festival der Emotionen

Perfekt sieht es aus, was viele Künstler auf der Bühne machen. Aber niemand weiß besser als ich, was da in den Köpfen vorgeht. Es sind drei Minuten, die über alles entscheiden. Drei Minuten und man hat keine Chance, noch etwas zu ändern.

Drei Minuten, die über die gesamte Zukunft entscheiden können.

Bis heute kann ich mir das Voting nicht anschauen, auch wenn ich gar nicht selbst beteiligt bin. Ich war bei meinem Sieg 1987 mit „Hold me now“ so aufgeregt, dass ich den Saal verlassen wollte. Aber der Delegationsleiter hat mich zurückgehalten und mir zwei Flaschen Champagner in die Hand gedrückt. Jedes Mal, wenn es zwölf Punkte gab, haben die Background-Sänger und ich ein ganzes Glas ausgetrunken. Am Ende waren beide Flaschen leer.

Bei aller Perfektion und dem Glamour rund um den Song Contest darf man nicht vergessen: Da stehen junge Menschen auf der Bühne, für die es um alles geht. Das ist nicht nur ein Festival der Songs, auch eines der Emotionen.

Der zweifache Grand-Prix-Gewinner Johnny Logan kommentiert den Düsseldorfer Wettbewerb exklusiv für unsere Leser