Ein „richtig übles Gehöft“
Im sogenannten „Green Room“ warten die Künstler auf die Punktevergabe.
Düsseldorf. Die Teilnehmer des Eurovision Song Contests müssen die Punktevergabe alljährlich in einem „richtig üblen Gehöft“ abwarten. Das zumindest sagt Grand-Prix-Experte Jan Feddersen dieser Tage in Düsseldorf über den „Green Room“. „Da lernt man, wie man lächelt, wenn es einem innerlich zum Verzweifeln ist“, meint Feddersen. Für alle Künstler, die bei der Punktevergabe leer ausgehen, müsse es eine Qual sein, wenn ein paar Meter weiter immer wieder Jubel aufbraust, sobald es heißt: „Twelve points! Douze points!“
Per Definition ist der „Green Room“ in einem Theater oder einem anderen Veranstaltungsort ein Hinterzimmer, in dem sich die Künstler aufhalten, so lange sie auf der Bühne nicht gebraucht werden. Wie es im Büchlein „Ein bisschen Wahnsinn — Wirklich alles zum Eurovision Song Contest“ heißt, tauchte der Begriff im 17. Jahrhundert auf. Es gebe verschiedene Theorien, woher die Bezeichnung stammt.
Drei davon lauten demnach: weil der Raum einst mit grünem (Billard-)Tuch ausstaffiert war; weil der Raum grün gestrichen war, um die Augen nach dem grellen Rampenlicht zu beruhigen; weil die Akteure aus Nervosität eine grüne Gesichtsfarbe hatten. dpa