Warum die Idee wichtig ist

Als der Wettbewerb 1956 erfunden wurde, dachte noch niemand an so etwas wie ein Europa ohne Grenzen. Aber der Song Contest hatte schon damals eine politische Dimension. Nach dem Krieg ging es erst einmal darum, sich gegenseitig kennenzulernen.

Das ist ein langwieriger Prozess. Noch 1980, als ich zum ersten Mal gewonnen hatte, wusste ich aus der Schule nur, dass es in Deutschland viel Industrie und jede Menge Regeln gibt. Wie viele freundliche Menschen hier leben oder wie schön es am Rhein ist, habe ich erst später erfahren. Ich glaube, dass der ESC einen großen Beitrag zu einem vereinigten Europa geleistet hat.

Das hat sich bis heute nicht geändert. Bei welchem anderen Ereignis treffen sich Nationen aus ganz Europa, nicht um über etwas zu diskutieren, sondern um gemeinsam zu feiern? Ich habe Freundschaften, die schon mehr als 30 Jahre halten. So sehr sich der Song Contest auch verändert hat, die Idee ist immer noch da. Ich bin sicher: Wenn es den ESC irgendwann nicht mehr geben würde, er würde eine Lücke hinterlassen.

Der dreifache Grand-Prix-Gewinner Johnny Logan kommentiert den Düsseldorfer Wettbewerb exklusiv für unsere Leser