Gänse verdrecken den Kö-Bogen
Auch an anderen Stellen in der City ist das Pflaster verdreckt. Auch auf Spielplätzen und in Parks werden die Tiere zum Problem.
Düsseldorf. An nicht allzu großen Gewässern, an dessen Rändern sie brüten und sich den Magen vollschlagen kann, fühlt sich die Gans besonders wohl. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass sie sich vor einigen Jahren auch in der Innenstadt, etwa im Hofgarten oder am Spee’schen Graben niedergelassen hat.
Für die meisten Spaziergänger im Park sind die Gänse an sich kein Problem. Tatsächlich haben die Vögel etwas Putziges an sich, wie sie da in Grüppchen durchs Grün ziehen. Wären da nicht die weniger putzigen Hinterlassenschaften, mit denen die Vögel Wege, Bänke und Spielplätze und jetzt auch den Platz am Kö-Bogen verschmutzen.
„Die Zahl der in der Innenstadt lebenden Gänse hat merklich zugenommen. Vor ein paar Jahren gab es dort nur einzelne Gänse, jetzt sind es ganz, ganz viele“, ist der Eindruck von Daniela Masberg (FDP). „Die Stadt kommt mit der Reinigung gar nicht mehr hinterher.“
Durch die Hinterlassenschaften auf Gehwegen, auch am Platz vor dem Kö-Bogen, der stark verdreckt ist, steige die Rutschgefahr. Auf Spielplätzen stehe die Gesundheit der Kinder auf dem Spiel. „Außerdem fühlen sich kleine Kinder und ältere Menschen durch die Gänse bedroht.“ Masberg sieht die Stadt in der Pflicht, eine Lösung für das Problem zu finden und hat in der Bezirksvertretung einen entsprechenden Antrag eingebracht. Laut Tobias Krause von der Unteren Landschaftsbehörde hat die Zahl der Wildgänse zwar in den vergangenen Jahren zugenommen, im Hofgarten sei sie aber seit 2008 rückläufig gewesen.
Allerdings hätten wegen des Orkans Ela in diesem Jahr keine Zahlen erhoben werden können. Als aggressiv gegenüber Spaziergängern schätzt er die Tiere nicht ein. Die Vögel nähern sich den Spaziergängern, weil sie gewöhnt seien, etwa von Müttern mit Kinderwagen, gefüttert zu werden, „und das erwarten sie von anderen auch.“
Eine Bejagung der Tiere kommt laut Krause, der auch Mitglied im Naturschutzbund ist, nicht infrage: „Die Tiere in den Parks unterliegen Gesetzen: etwa dem Bundesjagdgesetz“, sagt er.
Von einer Bejagung der Gänse hält auch Gerd Spiecker, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, nichts: „Das ist nicht möglich, da es sich um einen bebauten Bereich handelt“, sagt er.
Seiner Meinung nach kann nur verhindert werden, dass die Population im Hofgarten steigt, wenn den Gänsen die Nahrung entzogen wird, sprich: Spaziergänger vom Füttern der Tiere abgehalten werden. „Aber versuchen Sie mal, einer älteren Dame das Füttern der Gänse zu verbieten“, schätzt er selbst dieses Vorhaben als wenig erfolgsversprechend ein.
Das Füttern ist laut Düsseldorfer Straßenordnung nur an besonders gekennzeichneten Futterplätzen gestattet. Verstöße können vom Ordnungsdienst geahndet werden.
Einzelne Gemeinden sind laut Spiecker außerdem dazu übergegangen, die Eier der Gänse zu manipulieren, damit aus ihnen kein Nachwuchs schlüpfen kann. Laut Krause ist dieses Vorgehen allerdings gesetzeswidrig. Erfolgreich habe sich dagegen die Strategie am Unterbacher See erwiesen, wo ein Falkner die Vögel von den Badestränden verscheucht hatte und diese sich wie vorgesehen an weniger attraktiven Ausweichflächen niederließen.