Im neuen U-Bahntunnel fahren die Bagger auf Schienen

Von Bilk bis zur Altstadt läuft der Einbau der Gleise — 10 000 Tonnen Schotter kommen in die Röhre.

Düsseldorf. Langsam geht die Fahrt, und etwas ruckelig ist sie auch. Aber sie fährt: Im neuen U-Bahntunnel unter der Düsseldorfer City rollt die erste Bahn. Genau genommen handelt es sich um einen Schienenbagger.

Klingt paradox, aber funktioniert: Das Fahrzeug transportiert die Schienen, auf denen es rollt. Vom Bilker Bahnhof aus werden die jeweils 18 Meter langen fertigen Gleis-Teilstücke (auch die Bohlen sind schon dran) herangeschafft — der Transport-Bagger bringt sie bis zum Ende der vorhandenen Gleistrasse und legt dort ein neues Teilstück an.

Zunächst wird es provisorisch verschraubt, später dann auch noch verschweißt. Auf diese Weise ist das Gleis in Richtung Innenstadt schon bis Höhe Benrather Straße fertig verlegt.

Seit Anfang des Jahres läuft der Gleisbau im Südast der Wehrhahn-Linie (also vom Startschacht am Bilker Bahnhof bis zur Altstadt) auf vollen Touren. Zunächst wurden etwa 7000 Tonnen Schotter über die Gleistrasse verteilt.

Dann folgte der Einbau des ersten Gleises, der inzwischen fast fertig ist. Rund ein Duzend Bauarbeiter sind damit beschäftigt, derzeit wird das verlegte Gleis „eingeschottert“ — so heißt es, wenn der Raum zwischen den Schienen mit weiterem Material aufgefüllt wird. Insgesamt 3000 weitere Tonnen Schotter werden dafür benötigt.

„Später kommt noch die Stopfmaschine und verdichtet den Schotter, damit der Fahrweg auch richtig stabil ist“, erklärt Heinz Schulze, Bauoberleiter bei der Stadt.

Bis Mitte April haben die Bauarbeiter Zeit für den Bau des zweiten Gleises, dann gibt es auf den Schienen erst richtig viel Verkehr: „Das Material für den gesamten technischen und architektonischen Innenausbau der Bahnhöfe wird über die Gleise herangeschafft“, erklärt Projektleiter Gerd Wittkötter.

Mit dem Transport der Wandverkleidungen wird es losgehen. Dazu bekommen die Schienenbagger eine Art Beiwagen mit großer Ladefläche. Insgesamt 60 Gewerke sind beim Innenausbau beteiligt, damit die nötigen Fuhren entsprechend koordiniert werden können, gibt es einen eigenen Steuerungsterminplan.

Der Gleisbau im Ostast der Wehrhahn-Linie (Altstadt bis S-Bahnhof Wehrhahn) beginnt übrigens Ende des Jahres.