Info-Pavillon: Der Ausblick gefällt, der Baustil nicht so sehr

Das Informationszentrum am Schadowplatz samt Aussichtsturm kommt gut an. Doch viele halten die Kosten für übertrieben.

Düsseldorf. Der Info-Pavillon zum Kö-Bogen steht — und er wird genutzt. Viele Menschen kamen am Donnerstag, um sich das Gebäude und die Ausstellung zur neuen Düsseldorfer Innenstadt anzuschauen. Im Vorfeld hatte es Kritik wegen der stark gestiegenen Kosten gegeben. Wir wollten wissen, ob die Düsseldorfer den Pavillon für gelungen halten und die 1,4 Millionen Euro für gut angelegt.

Die Eheleute Werner und Irmgard Goslich sind hin- und hergerissen. „Wir finden es gut, dass die Stadt über das Bauprojekt informiert.“ Die Kosten erscheinen beiden sehr hoch, und der Bau zwar vom Stil her gelungen, aber „etwas zu bombastisch“. Ähnlich steht Werner Goslich zu den Baustellen: Angenehm seien sie nicht, aber doch besser, als wenn sich gar nichts tue.

Werner Teuven dagegen hat mit den Kosten kein Problem: „Man muss die Relation sehen. Bei einem Projekt dieser Größe kann man keine Bretterbude hinstellen.“ In andern Städten in der Region würden die Innenstädte veröden, Düsseldorf sei daher zu beneiden.

Auch Michael Handte gefällt das Gebäude, genauso wie die Planungen für den künftigen Kö-Bogen. Die Kosten hält er trotzdem für überzogen: „Es fehlen bezahlbare Wohnungen, da sollte die Stadt etwas tun.“ Dann hat er noch einen weiteren Vorschlag für die Umgebung des Kö-Bogens: „Man könnte auch noch die Königsallee autofrei machen. Da haben aber sicher die Leute mit den teuren Autos etwas gegen.“

Monika Hermanns und Stephan Kremer sind sich einig: Der Pavillon ist eine Nummer zu groß geraten. „Da wurde zu viel Geld ausgegeben. Die untere Etage hätte völlig gereicht“, sagt Hermanns und Kremer meint: „Düsseldorf muss eben immer protzen. Ein kleinerer Bau hätte es auch getan.“ Dem Düsseldorfer aus dem Zoo-Viertel gefällt aber der Ausblick von dem zwölf Meter hohen Turm sehr gut.

Von dort oben kommen gerade Stefan Lerch und Rolf Hellenbroich. Lerch ist als Rollstuhlfahrer begeistert über die Möglichkeit, mit dem Aufzug nach oben zu fahren und den Blick zu genießen. „Das ist großartig. Die Baugrube zu beobachten, ist toll.“ Sein Begleiter Rolf Hellenbroich findet die Barrierefreiheit des Pavillon zwar auch klasse, aber: „Das Geld hätte man sinnvoller ausgeben können. Ein einfaches Gerüst hätte vielen auch gereicht, um auf die Baustelle schauen und diskutieren zu können.“ Hellenbach hält den Pavillon für „sehr elitär“.

Genau das soll er auch sein, sagt Angelika Felder: „Ich finde den Pavillon sehr ansprechend und habe den tollen Blick von oben genossen.“ Dass das Info-Zentrum mit 1,4 Millionen Euro teurer wurde als geplant, stört sie „bei der Dimension“ des Bauprojektes Kö-Bogen nicht. Felder sagt: „Was nichts kostet, ist auch nichts.“