Düsseldorf Stunk wieder mit ganz viel Biss

Kritisch, frech und pointenreich: Im Zakk wurde ordentlich gelästert.

Foto: Judith Michalis

Düsseldorf. So eine Stunk-Sitzung ist anders. Da wird der Obrigkeit der Spiegel vorgehalten und es geht um einiges härter zu als in der Bütt. Beim Stunk können Barack und Michele Obama mit Donald Trump im Publikum an einem Tisch sitzen und feiern. Ob das im richtigen Leben möglich wäre, das bleibt mal dahingestellt.

Unter dem Motto „Killeputsch - Die Session frisst ihre Kinder“ ging es um eine Fiktion. Wie sieht denn unsere Gesellschaft nach der nächsten Landtagswahl aus, wenn die AfD die absolute Mehrheit geholt hätte und Frauke Petry, toll gespielt von Ilva Melchior, unser schönes Land regiert? Das hätte eklatante Folgen für den Karneval, denn als Araber verkleidete Menschen im Zoch - das soll man ihrer Meinung nach besser nicht machen: „Die Genehmigung für solche Veranstaltungen werden dann entzogen.“

Kritisch, frech und pointenreich - Stunk im Zakk
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Und auch das Kölner Dreigestirn würde es dann nicht mehr geben, meint eine entsetzte Ministerpräsidentin: „Bauer, Prinz und Jungfrau, das sind ja alles Männer. Das möchte ich mir ja nun gar nicht vorstellen - das ist ja schwul. Das wird abgeschafft. Und überhaupt, das viele Lachen stört doch nun sehr.“ Obwohl sich der ein oder andere Düsseldorfer sicherlich vorstellen könnte, das Dreigestirn abzuschaffen...

Natürlich bekam auch Oberbürgermeister Thomas Geisel sein Fett weg. Jupp Schwaderath (Dennis Prang) , der Hausmeister des Stadtarchivs soll im Auftrag des OB die Schuldenuhr still und heimlich verschwinden lassen. Es ging um die Fahrrad-Party der Epo-Süchtigen, dem Grand Depart und um das Geisel-Paradoxum: „Wenn er etwas sagt, dann kommt es immer andersrum oder er möchte nur mal sehen, was passiert und taucht dann ab. Wie beim Schauspielhaus - täuschen, tarnen und verpissen.“

Bis auf wenige Ausnahmen ging es aber um überregionalen Themen, um die Flüchtlingspolitik und Karl Marx, Jesus und Donald Trump diskutierten über das Thema: „Wem gehört eigentlich das christliche Abendland?“

Allerdings landet das Stunk-Ensemble mit seiner scharfzüngigen Mischung aus lustiger Persiflage, bissigen Pointen und intelligentem Witz wieder jede Menge Volltreffer, die das Publikum mit Beifall honorierte. Alle 15 Abende im Zakk sind bereits ausverkauft und wer im kommenden Jahr dabei sein möchte, der muss schnell sein, wenn der Vorverkauf beginnt.