Toleranzwagen Zoch: Kritik an ARD-Übertragung

Düsseldorf · Die Organisatoren des Toleranzwagens fühlen sich ignoriert.

Der Toleranzwagen wurde im Fernsehen nicht gezeigt.

Foto: Andreas Krüger

Die ARD hat am Montag einen 90-minütigen Zusammenschnitt des Rosenmontagszuges aus Düsseldorf gesendet. Der Toleranzwagen wurde nicht gezeigt. Das sorgt bei den Organisatoren des Projekts, bei dem Christen, Juden und Muslime gemeinsam auf einem Karnevalswagen ein Signal gegen Antisemitismus, Extremismus und Diskriminierung setzen, für Unverständnis. Walter Schuhen, Brauchtumsmanager der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, ist verärgert. „Es ist nur bedauerlich, dass sich die ARD selbst um die Chance gebracht hat, das Thema überregional zu platzieren.“ Trotzdem trübe dies die Erinnerung an den wunderbaren Tag nur marginal, sagt er, die positiven Rückmeldungen von Zuschauern und auch in den Medien seien ermunternd, positiv und anerkennend.

In der Übertragung der ARD ist der Wagen kurz im Bildrand zu sehen, als die Regie zu einem Außenreporter an den Wegesrand des Zuges wechselt. Das Video ist in der ARD-Mediathek zu sehen.
Ein Sprecher der ARD war am Dienstagabend nicht zu erreichen.

Update: Am Mittwochvormittag hat sich der WDR zu der Übertragung geäußert. Hier geht es zum aktuellen Artikel.

(jh)