Zugabe-Rufe für Knacki Deuser

Die Närrische Generalprobe macht Lust auf die Session.

Düsseldorf. Die Deutschen haben ein Problem. Denn Spaß haben, das ist keine Kernkompetenz der Bundesbürger, meint Knacki Deuser. Der prominente Comedian und Moderator („Night Wash“) probiert sich seit neuestem als aktiver Akteur im Karneval. Am Freitag hatte er seinen ersten offiziellen Auftritt — bei der Närrischen Generalprobe des Literarischen Komitees. Deusers Stärke indes, das wurde bald deutlich, ist in jedem Fall der Humor. Am Freitag stand er mit 14 anderen mehr oder weniger bekannten Künstlern und Formationen während des vierstündigen Programms im Henkelsaal auf der Bühne.

15 Minuten ließen sich die rund 350 Zuschauer bestens von Deuser, der sein Programm souverän abspulte, unterhalten und kamen aus dem Lachen kaum heraus. Denn Deuser schlug eine Gagdichte an, die nach ihm kein anderer toppen konnte. Er philosophierte, die Deutschen würden am unerwarteten Erfolg scheitern, stellte fest, sie würden stets auf die nächste Krise warten und propagierte im Namen der FDP die 0,5-Prozent-Hürde. Außerdem schlug er eine neue Währung namens „Hoppeditz“ vor und machte den Aufschwung während des Sommermärchens der Weltmeisterschaft 2006 daran fest, dass Studenten schon um 15 Uhr wach waren — verabschiedet wurde er schließlich von langem Beifall und Zugabe-Rufen.

Ein Genuss, in den nicht jeder Künstler kam. Die Witze des Löschmeisters Josef Jackels waren zu platt und vorhersehbar, Didi Ners arbeitete sich in seinen Liedern auf peinliche Art und Weise wohl an allen Klischees ab, die es über Frauen gibt. Die Chancen, für die Session 2013 gebucht zu werden — denn darum geht es bei der Närrischen Generalprobe — stehen bei manchen eben besser, bei anderen schlechter.

Gute Aussichten haben wohl die alten Hasen von „Alt Schuss“, die in ihrer Düsseldorf-Hymne feststellten „Hier kann ich leben, hier gehör ich hin“, sowie für den kautzigen Edno Bommel und den singenden Wirt aus Ratingen, Heinz Hülshoff.

Die Närrische Generalprobe ist eine Chance für Künstler und Publikum gleichermaßen. „Die Leute wollen ja nicht jedes Jahr den gleichen Quark sehen. Deshalb soll vor allem neuen Künstlern hier eine Plattform geboten werden“, sagte der Vorsitzende des Litarischens Komitees, Sepp Esser.