Kö-Bogen: Baustellen-Lager Hofgarten
Immer öfter wird der Hofgarten für die Baustelle in der City angeknapst. Jetzt soll eine Anlage zur Wasserreinigung aufgestellt werden.
Düsseldorf. Die Gäste des Parkhotels haben bald nur noch eine blasse Ahnung davon, dass vor der Tür der Nobelherberge der Hofgarten liegt. Die Großbaustelle der Libeskind-Bauten wird ergänzt durch einen öden Bretterzaun, hinter dem Grundwasser aus der Baugrube von Sand gereinigt und dann in die Landskrone gepumpt wird.
Gleich neben dieser Stelle könnte schon bald das nächste Monstrum das Grün verschandeln. Eine Grundwasser-Reinigungsanlage soll dort aufgebaut werden. Vier Türme, bis zu acht Meter hoch, Platzverbrauch bis zu 500 Quadratmeter: „Wir finden das auch unschön“, gibt Gründezernentin Helga Stulgies unumwunden zu.
Die Anlage soll im Sommer aufgebaut werden und müsste etwa eineinhalb Jahre stehen. „Dann sind die Libeskind-Bauten weit genug in die Höhe gewachsen und es muss kein Grundwasser mehr abgepumpt werden.“ Ein großer Teil des Ufers der Landskrone wäre bis dahin verschandelt.
Auf der anderen Seite des Parks sieht es nicht viel besser aus. Dort führt die Stadt Leitungsarbeiten durch. Sie dienen der Vorbereitung für den Kö-Bogen mit den damit verbundenen Autotunneln und laufen bis Ende April. Am Gröne Jong und an der Reitallee türmen sich die Rohre.
Die Stadtverwaltung hofft, dass die Reinigungsanlage gar nicht gebaut werden muss. „Es hängt davon ab, ob wir im Grundwasser Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) messen“, so Stulgies. Die Reinigung dieser „Fahnen“ nimmt bis zu 30 Jahre in Anspruch, an der Jacobistraße steht seit mehr als zehn Jahren eine Anlage. Die Schadstoffe stammen meist aus chemischen Reinigungen oder Beizanlagen.
Die Stadt hat mehrere Alternativstandorte für die Anlage gesucht. Unter dem Tausendfüßler reicht die Höhe nicht aus, auf der Baustelle ist kein Platz. Auf der anderen Straßenseite neben dem Dreischeibenhaus aufzubauen, wurde aus Kostengründen abgelehnt. „Dort müssten wir die Rohre hoch über die Stromleitungen der Straßenbahn führen“, sagt Stefan Mühling, Chef der Developer, die die Libeskind-Bauten errichten.
Mühling betont, dass die Aufstellfläche der Anlage ohnehin für die verlängerte Landskrone im neuen Hofgarten umgestaltet wird. „Wir machen nichts kaputt, es wird kein Baum gefällt.“ Der Investor hätte die Reinigungsstürme am liebsten gleich aufgebaut, dazu Container. Das lehnte die Stadt ab.