Kö-Bogen: Richtfest im Herbst

Ab März geht es am Jan-Wellem-Platz in die Höhe. Schon im Oktober stehen die sechs oberirdischen Etagen im Rohbau.

Düsseldorf. Die Libeskind-Häuser sind veritable Hochhäuser, 44 Meter hoch — nur fällt das nicht so auf, weil ein Großteil von ihnen in der Erde steckt. Elf Geschosse zählt der Komplex, wenn er einmal fertig ist: In 18 Meter Tiefe ging’s mit dem Bau von vier Tiefgaragen-Ebenen los. Die vierte geht der Fertigstellung entgegen. „Im März beginnen wir mit dem Hochbau“, sagt Stefan Mühling, Chef des Investors und Entwicklers „Die Developer“. Im März oder April soll auch eine 50 Quadratmeter große Musterfläche der Fassade aufgebaut werden, bis Oktober entstehen das Basement und die sechs Obergeschosse. Dann steht bereits das Richtfest an — und die Bürger können langsam ermessen, welche Dimensionen das Projekt hat, ob es den Hofgarten erdrückt oder nicht.

Beim Rundgang durch die Tiefgeschosse zeigen sich die Dimensionen, die Mühling als „einzigartig“ herausstellt. 16,20 Meter stehen die Stützen auseinander. Das ermöglicht luftige Ladenflächen und auch moderne Parkplätze. „Hier hat man so gut wie nie eine Säule neben sich“, sagt der Entwickler. 20 000 Kubikmeter Beton werden verarbeitet, macht 50 000 Tonnen — ein Kollege errechnet flott, dass dies das Gewicht von 10 000 Elefanten bedeutet, die ja bis zu 5000 Kilogramm wiegen können.

Beeindruckend auch der Umgang mit dem Grundwasser: In den unteren Ebenen springt der Bau 15 Meter zurück, um dessen freien Fluss zu gewährleisten. Unter dem Gebäude jedoch — die Spuntwände reichen bis 30 Meter in die Tiefe — befindet sich eine riesige Wanne mit Grundwasser. Dies ist bis zu 16 Grad warm, womit bis zu ein Viertel des Heizbedarfs in den Büros gedeckt wird. Im Frühling, wenn das Wasser nur noch fünf Grad hat, wird es mit der Wärme der Räume langsam wieder aufgeheizt. So werden 500 000 Kilowattstunden genutzt, Energie genug für 50 Einfamilienhäuser.