Bilker Bahnhof: „Die Fahrgäste schaffen das, sie finden die Haltestellen“
Engpass Bilker Bahnhof: Die Mehrheit akzeptiert die Ersatzhaltestellen. Ärger gibt es trotzdem.
Düsseldorf. Wegen der Bauarbeiten an der Wehrhahn-Linie müssen Rheinbahn-Reisende am Bilker S-Bahnhof seit Montag auf acht eingerichtete Ersatzhaltestellen, etwa an der Brunnenstraße, ausweichen und längere Wege in Kauf nehmen. Wo gibt es noch Probleme? Was kann verbessert werden?
Bei WZ mobil diskutierten am Donnerstag Passanten, Politiker und Vertreter der Rheinbahn vor Ort recht hitzig.
Stefan Knab, Sachgebietsleiter Verkehrsanlagen und Streckentechnik der Rheinbahn, stellt gleich zu Beginn fest: „Die Wehrhahn-Linie ist ein rein städtisches Projekt. Wir können nur reagieren.“ Und das habe bisher gut geklappt.
„Die Rückmeldungen der Fahrgäste sind positiv.“ Tim Bäumken, Sachgebietsleiter für Betriebstechnik, fügt hinzu: „Unsere Fahrgäste sind autonom genug und finden die Haltestellen.“
Jost Schmiedel vom Verkehrsclub findet: „Es muss mehr Orientierungshilfen für die Fahrgäste geben.“ Noch in der nächsten Woche soll eine digitale Anzeigetafel am Bahnhof angebracht werden, versprechen Bäumken und Knab. Den Diskutanten bei WZ mobil reicht das jedoch nicht.
„Wir zahlen doch das Ticket, um barrierefrei überall hinzukommen, dafür erwarten wir auch etwas“, bringt etwa Claus Lietmeyer vom Fahrgastverband „Pro Bahn“ das Gespräch auf eine andere Ebene. Bäumken entgegnet: „Mit dem Informationszeitalter haben sich auch die Anforderungen der Fahrgäste verändert. 2000 hätte sich kaum jemand beschwert.“
Gerade für Studenten sei es in den Abendstunden schwierig, „durch die längeren Wege ihre Anschlusszüge zu bekommen“, findet Studentin Katharina Walter. Ein neuer Fahrplan oder Ersatzzüge seien laut Knab und Bäumken jedoch kaum möglich. „Man muss ja auch verstehen, dass das hier ein komplizierter Knotenpunkt für den Verkehr ist“, lenkt Grünen-Bezirksvertreter Dietmar Wolf ein.
Rentner Holger Fehlten nimmt die längeren Wege zu den Haltestellen in Kauf. „Ich habe mich vorher selbst informiert, wo ich lang muss“, sagt er.
Ein weiteres Ärgernis sind fehlende Wartehäuschen an der Arcaden-Haltestelle. „Die Menschen stehen im Regen, inmitten des Verkehrs. Das ist unmöglich“, findet Passantin Petra Stülter aus Düsseltal. Ob es ein neues Wartehäuschen gibt, wird bald entschieden, versprechen Knab und Bäumken: „Die Firma Wall hat lange Lieferzeiten, wir bemühen uns aber darum, schnellstmöglich eine Lösung zu finden.“