Kommentar: Bürgerforum kann Klarheit bringen
Kommentar von Uwe-Jens Ruhnau zur Diskussion um den Kö-Bogen.
Düsseldorf. Die Diskussion um den Kö-Bogen fängt erst an. Das zeigt das WZ-Forum mit den Spitzen der Ratsfraktionen, der Jonges, der Aktionsgemeinschaft der Heimat- und Bürgervereine sowie der katholischen Kirche. Allen Beteiligten ist klar: Die Chance, der Innenstadt rund um Jan-Wellem-, Schadow- und Gustaf-Gründgens-Platz eine neue Qualiät zu geben, ist riesig. Der Fall des Tausendfüßlers gehört dazu. Für die Vertreter der Bürgerschaft und die Hälfte der Politiker ist das aber nur die halbe Miete. Der große Wurf des Architekten Christoph Ingenhoven sah das Zusammenwachsen der Hofgarten-Teile vor. In der Stadtverwaltung ist der auch mit den Bürgervereinen besprochene Plan längst zusammen gestrichen worden. Parallel sind wichtige Informationen - anders als besprochen - nicht weitergeleitet worden. Es fehlt an Transparenz und deswegen ist der Höhenflug für eine neue Innenstadt eine Bauchlandung geworden. Das hat auch mit den Kosten zu tun: Die Varianten liegen über den Daumen im Rahmen zwischen 50 und 200 Millionen Euro. Da trat der Oberbürgermeister auf die Bremse. Diese Reaktion erscheint vorschnell - eine Denkpause ist jetzt das Richtige. In diesem Punkt waren sich die Teilnehmer einig, wenn die Unterbrechung nicht länger als drei oder vier Monate dauert. In dieser Zeit lassen sich viele Fragen klären: Wie viele Rampen kann die Innenstadt auf engem Raum vertragen? Wieso müssen Thyssen- und Theater-Parkhaus über die Thyssen-Straße erschlossen werden? Wie viel Grün gewinnt der Hofgarten hinzu, wenn die Autos hinter der Reitallee wieder auftauchen?
Last, not least: Die Verwaltung hat bei Kalkulationen zuletzt oft daneben gelegen (Arena, Umbau Paketpost, Mehrzweckhalle Reisholz etc.). Vielleicht hat dies auch damit zu tun, dass man ein Projekt in der Stadt verwirklichen will oder nicht. Die Zeit des Schön- oder Schlechtrechnens sollte vorbei sein.