Stadtentwicklung: Worüber diskutiert wird - Die Planung Kö-Bogen im Detail

Für das Herz der Stadt gibt es viele Vorschläge. Inzwischen konzentriert sich die Debatte auf drei Varianten. Ein Überblick.

<strong>Düsseldorf. Im Kern geht es beim Kö-Bogen darum, dass der Bereich rund um den Jan-Wellem-Platz untertunnelt werden soll, damit die Autos von der Oberfläche verschwinden. Unstrittig ist, dass die Kö in den Hofgarten verlängert wird und die Elberfelder Straße in der Tiefe verschwindet. Für den zweiten Bauabschnitt werden hauptsächlich drei Varianten diskutiert:

Verwaltung: Kurze Tunnel, relativ geringe Kosten

Die Verwaltung schlägt vor, dass der Tunnel von der Berliner Allee in Richtung Norden bereits vor dem Dreischeibenhaus endet. Als Vorteil wird genannt, dass die Parkhäuser vom Dreischeiben- und vom Schauspielhaus über die August-Thyssen-Straße oberirdisch erreichbar bleiben. Im Süden sollen die Autos neben der Johanneskirche und in der Immermannstraße wieder ans Licht kommen. Von der Schadowstraße aus soll es eine Einfahrt in das Tunnelsystem geben (ungefähr in Höhe der Skaterrampe), damit von dort aus die Fahrt Richtung Norden möglich ist.

Jonges: Längere Tunnel, um Hofgartenteile zu verbinden

Die Jonges fordern eine Verlängerung der Tunnel in Richtung Norden: Die Autos sollen die Kreuzung mit der Maximilian-Weyhe-Allee (Lage siehe Grafik) unterfahren und erst dann wieder an die Oberfläche kommen. Die Heimatfreunde versprechen sich davon, dass der Hofgarten bis zur Kreuzung komplett zusammenwachsen kann. Die Straßenbahn würde freilich auf ihrer alten Trasse bleiben. Kein Problem, meinen Verkehrsexperten: Die Trasse könnte begrünt werden, Umlaufgitter für sichere Übergänge sorgen. Problematischer dürften zwei andere Punkte sein: Die Tunnelrampen verbrauchen einigermaßen viel Platz, so dass etwas Grün am Rande des Hofgartens verloren ginge. Und: Von Süden kommende Autos können weder links in die Maximilian-Weyhe-Allee (Richtung Oberkassel), noch rechts in die Jägerhofstraße abbiegen. Auch Verkehr aus dem Linksrheinischen käme nicht in den Tunnel.

Stadtplaner Spohr: Auch die Straßenbahn soll unter die Erde

Der Stadtplaner und Architekt Edmund Spohr schlägt deshalb vor, die Autos schon vor der Kreuzung mit der Weyhe-Allee auftauchen zu lassen. Nach Süden soll es zwei Ausfahrten geben: auf der Berliner Allee und auf der Immermannstraße (wie heute beim Tausendfüßler).

Die Mehrkosten für den Jonges-, beziehungsweise für den Spohr-Vorschlag liegen im zweistelligen Millionenbereich. Noch wesentlich teurer dürfte ein anderer Vorschlag Spohrs sein: Er will die Gleise der Straßenbahn 701 ebenfalls in einen Tunnel unter die Erde legen. Realisierungschancen: nahe null.