Neues Leben im alten Heuschober
In Hubbelrath ist auf 11 000 Quadratmetern eine Wohnidylle für zwei Familien entstanden.
Düsseldorf. Einst wurden in der Scheune in Hubbelrath Fische verkauft, danach war sie die Herberge eines portugiesischen Hausmeisters. Als Filmstudio soll der einstige Heuschober auch schon hergehalten haben.
Letztlich sei die Scheune vom Ende des 19. Jahrhunderts aber einfach eine Bruchbude gewesen, sagt Architekt Jürgen Kuhlmann. Der Düsseldorfer hat aus dem alten Fachwerkbau ein Schmuckstück gemacht. 2006 haben zwei Familien in der 11000-Quadratmeter-Idylle ein Zuhause gefunden. Zum Tag der Architektur öffnen sie ihre Türen.
Abreißen und einfach ein neues Haus bauen - das wäre zwar einfacher gewesen, aber nicht erlaubt. "Die Scheune steht mitten im Landschaftsschutzgebiet, da darf nur im Bestand gebaut werden", sagt Kuhlmann.
Die Wände der Scheune sind stehengeblieben. Das alte Fachwerk und die schweren Eichenbalken wurden aufgearbeitet und wiederverwendet. Alles musste per Hand gemacht werden. "Wir haben das Dach nicht abgetragen, konnten also keinen Kran benutzen", sagt der Architekt.
Große Fenster bieten in alle Richtungen einen traumhaften Blick über die Felder. Ein eigener Tiefbrunnen für die Trinkwasserversorgung und eine Kläranlage brauchten die Häuser, die Versorgung war im Landschaftsschutzgebiet nicht gegeben. Die Vorrichtung für eine mögliche Solaranlage wurde gleich mitgebaut. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf rund 1,4 Millionen Euro.
Jeweils rund 280 Quadratmeter Wohnfläche haben die Einfamilienhäuser. Die Besucher können sich auf besondere Highlights bei der Innenausstattung freuen. Zum Beispiel gibt es eine in den Boden eingelassene Badewanne.