Gemischte Reaktionen auf die sicherste Kirmes
Viele loben die Umsetzung des Sicherheitskonzeptes, einige halten es für überflüssig.
Düsseldorf. Viel ist in den letzten Monaten geredet worden über die gestiegenen Sicherheitsbestimmungen auf der Rheinkirmes. Rund 200 Polizisten und Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen kontrollieren die Besucher, die Fluchtwege wurden erweitert, das Sicherheitskonzept von Ingenieuren ausgearbeitet. Wie bewerten die Besucher der Rheinkirmes die Umsetzung der Bestimmungen? Bei WZ mobil waren die Reaktionen gestern gemischt.
Viele begrüßen das Mehr an Sicherheit: „Das ist doch das A und O auf einer Kirmes“, sagt Sophia Wollersheim, die mit Ehemann Bert die Festwiese besucht und zufällig bei WZ mobil vorbeischaut. „Ich finde es gut, dass so viel in die Sicherheit investiert wurde, die geht einfach vor“, sagt Inge Ollisch.
Dafür nimmt die Hildenerin gerne in Kauf, dass die Altbierpreise in den Zelten gestiegen sind. Dieselbe Meinung hat Stefanie Taych: „Wohl oder übel muss man in diesem Jahr mehr zahlen, aber für die Sicherheit muss ja auch mehr ausgegeben werden“, sagt die Krefelderin.
Im Vorfeld der Kirmes war befürchtet worden, dass es lange Schlangen unzufriedener Besucher der Festzelte gibt. Das scheint sich nicht zu bestätigen: „Ich finde das völlig in Ordnung, es muss sich ja nicht alles drängeln in den Zelten“, sagt Christa Burkert. Kevin Bandt war bereits in mehreren Zelten: „Anstehen musste ich da gar nicht. Überhaupt merke ich keinen Unterschied zum letzten Jahr.“
Mit diesem Argument äußern sich mehrere Besucher zu den gestiegenen Auflagen: „Ich habe mich hier immer sicher gefühlt und nie Probleme gehabt. Ich brauche nicht an jeder Ecke Polizei“, sagt Malte Rutsch.
Jörg Wehmann ist mit seiner Frau Annemarie auf der Kirmes unterwegs und findet das Sicherheitskonzept übertrieben: „Das ist in den letzten Jahren auch immer gutgegangen.“ Bryam Ketelaers aus dem niederländischen Breda kommt seit 20 Jahren auf die Rheinkirmes. „Früher gab es mehr Zelte, es ist schade, dass es die wegen der Auflagen nicht mehr gibt“, sagt der junge Familienvater.
„Bislang sind wir mit dem neuen Sicherheitskonzept sehr zufrieden“, resümiert Kirmes-Bürgermeister Thomas König. Das liege aber auch daran, dass in diesem Jahr insgesamt weniger Besucher auf die Rheinwiesen gekommen sind. Der echte „Stresstest“ sei für ihn der Freitag: „Dann kann es nach dem Feuerwerk richtig voll werden.“ Gut annehmen würden die Besucher die neue Treppe, die vom Deich nach Oberkassel führt.