<strong>Düsseldorf. Am Sonntag dürfen die Düsseldorfer zum zweiten Mal in diesem Jahr über eine wichtige Frage der Stadtgestaltung mitbestimmen. Nach dem gescheiterten Versuch, die Erweiterung der Victoria-Versicherung zu stoppen, geht es jetzt um den Jan-Wellem-Platz: Knapp 460000 Abstimmungsberechtigte entscheiden, ob die Stadt das Grundstück dort verkaufen darf. Ein privater Investor soll auf dem Platz zwei 26Meter hohe Bürohäuser bauen. Sie sind zentraler Bestandteil des Groß-Projektes Kö-Bogen. Demnach soll der Verkehr großflächig unter die Erde verlegt und zentrale Plätze der Stadt neu gestaltet werden.

Was ist konkret geplant und was kostet das?

In zwei Bauabschnitten sollen mehrere Auto-Tunnel gebaut werden. Dadurch sollen Kö und Hofgarten miteinander verbunden werden und die Hofgarten-Teile dies- und jenseits des Dreischeibenhauses zusammenwachsen. Neubauten sind auf dem Jan-Wellem-Platz, an der Schadowstraße und neben der Johanneskirche geplant. Gustaf-Gründgens- und Schadowplatz sollen neu gestaltet werden. 2013 soll alles fertig sein. Die Kosten für die Tunnel werden auf 221 Millionen Euro geschätzt, Einnahmen gibt es aus dem Verkauf der Grundstücke - die auf dem Jan-Wellem-Platz sollen 46 Millionen Euro bringen. Hier will die Bank Trinkaus & Burkhardt ihre neue Zentrale bauen.

Kippt das Projekt, wenn die Stadt den Platz nicht verkaufen darf?

Die Bürgerinitiative, die den Entscheid erstritten hat, hofft das. Sie fordert einen internationalen Architektenwettbewerb. Oberbürgermeister Joachim Erwin hält dagegen: Er werde das Projekt weiter vorantreiben, das Grundstück könne im Zweifelsfall eben erst zwei Jahre später verkauft werden. Solange ist der Bürgerentscheid bindend.

Die Abstimmung läuft am Sonntag von 8 bis 18 Uhr in 200 Wahllokalen. Die jeweils nächste Adresse steht auf der Abstimmungskarte, die jeder Wahlberechtigte zugeschickt bekommen hat. Diese Karte muss mitgebracht werden.

Ergebnisse Die Zwischenergebnisse der Auszählung können Sonntag ab 18 Uhr im Internet verfolgt werden: