U-Bahn-Röhre wird für Bau der neuen Bahnhöfe zerstört
An Kirch- und Graf-Adolf-Platz startet der Bau der U-Bahnhöfe.
Düsseldorf. Der riesige Lindwurm heißt Tuborine und gräbt sich ab April vom Corneliusplatz in Richtung Wehrhahn. Welchen Job die gigantische Schildvortriebsmaschine mit dem 110 Tonnen schweren Schneidrad erledigt, lässt sich am Graf-Adolf-Platz beim Ortstermin in der Unterwelt sehen.
In 15 Metern Tiefe graben sich gerade die Beißer schwerer Baufahrzeuge in den Beton der Röhre und zerstören sie. „Ich weiß, das hört sich verrückt an“, sagt Projektleiter Gerd Wittkötter, „aber es ist effizienter und preiswerter, die Röhre erst durchgängig zu bauen und dann an den entscheidenden Stellen für die Bahnhöfe wieder wegzunehmen.“
Genau das geschieht jetzt am Graf-Adolf- sowie am Kirchplatz. 125 Meter lang werden die Bahnhöfe, und nun wird der Platz für ihren Bau geschaffen. Weitere zehn Meter graben sich die Bauarbeiter in der Folge in den nächsten Wochen nach unten.
Wittkötter skizziert, was anschließend geschieht: „Dann bauen wir die Sole, die Wände des Bahnhofs und die Decke über den Bahnsteigen. Schließlich wird die Verteilerebene, von der es zu den unterschiedlichen Bahnsteigen geht, fertiggestellt. Wir schachten uns also erst nach unten durch, um dann ganz klassisch wieder von unten nach oben zu bauen.“
Wer in 15 Meter Tiefe unter der Elisabethstraße am Graf-Adolf-Platz steht, dem öffnen sich interessante Perspektiven: Auf der einen Seite geht der Blick durch die Röhre in Richtung Bilker Bahnhof, auf der anderen Seite in Richtung Benrather Straße. „Das sind gut 280 Meter“, sagt Projektleiter Gerd Wittkötter. „Wir schauen direkt bis zum Bahnhof Benrather Straße.“ Die Betondecke der Verteilerebene ist fertig, darüber kommen nur noch Erdreich und dann die Straße.
„Der Abbruch der Röhre soll bis Oktober beendet sein“, kündigt Verkehrsdezernent Stephan Keller an. „Dann dauert es ungefähr ein Jahr, bis die beiden Bahnhöfe fertig sind. Nach dieser Systematik werden alle Bahnhöfe der Wehrhahnlinie gebaut.“
Der Abbruch der Röhre — ihr Außenumfang liegt bei 9,50 Metern — geht recht schnell über die Bühne, denn im Bereich der Bahnhöfe wurde statt der üblichen Stahlgeflechte eine Stahlfaserarmierung eingearbeitet, die für die Bagger leichter zu knacken ist. „Dafür haben wir eine Einzelfall-Zulassung erhalten“, sagt Andrea Blome, Chefin des Amtes für Verkehrsmanagement.