Zucchini-Größenwahn
Vom Mietacker in Niederkassel
Düsseldorf. Erinnern Sie sich noch an Forrest Gump. Ja richtig, den Film mit Tom Hanks. Da gibt es eine Szene in der Bubba, Forrests Freund, aufzählt, was man mit Shrimps alles machen kann: aufspießen, kochen, backen, braten, grillen oder frittieren. Man kann aus ihnen Suppen machen, Eintöpfe, Kartoffeln, Sandwiches, Salate oder Burger. Meine Shrimps vom Acker sind die Zucchini. Mit denen kann man all das auch machen. Und noch viel mehr: füllen, pürieren, roh essen, gratinieren. . .
Ich hatte in der Vergangenheit ja mehrfach angedeutet, dass unsere vier Zucchini-Pflanzen uns überschwemmen. Es gibt mittlerweile nichts mehr zu essen bei uns, wo nicht irgendwie Zucchini mit drin ist.
Sie ist ein imposantes Gewächs, die Gurke des Italieners. Die größte auf unserem Acker bislang geerntete grüne Keule habe ich gewogen. Sie brachte es auf satte drei Kilogramm und mich auf eine Idee.
Man könnte ja, sofern die Mitgärtner einverstanden sind, mal eine Zucchini an der Pflanze lassen und schauen, wie groß so ein Gemüse-Gerät werden kann.
Wenn es ein prachtvolles Exemplar wird, könnte ich damit zu Leistungsschauen fahren, viele Preise gewinnen. Ich würde mit meinem Koloss auf einem Tieflader durchs Land tingeln. Die Menschen würden mir und dem grünen Kürbisgewächs zujubeln. Dann ginge es nach Übersee zu Weltmeisterschaften, ich würde das gute Stück aufpolieren, bis es glänzt, und es mit Liebe behandeln. Der moderne Mensch braucht Hobbys, sonst kommt er auf dumme Gedanken.
Vielleicht wäre sogar ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde drin? Also machte ich mich schlau und wurde auf den harten Niederkasseler Ackerboden zurückgeholt: Die längste Zucchini ist dort mit 2,39 Metern vermerkt, gewachsen in einem kanadischen Garten. Die schwerste, 1990 in Großbritannien gezogen, wog 29,25 Kilogramm. Aber: Ich als Großstadtbauer sehe das als Herausforderung. Ackern wir’s an!