300 Musiker machen Dampf
Marschmusik: 2000 Fans sind im König-Palast auf ihre Kosten gekommen. Eine Show auch fürs Auge.
Krefeld. Zackig, schmissig, farbenprächtig: Europas größte Militär- und Blasmusikparade hat Station im König-Palast mit sechs Orchestern und 300 Musikern aus Kanada, Frankreich, Belgien, Holland, der Ukraine und aus Deutschland gemacht. Knapp 2000 Fans erleben, wie äußerst vielfältig die Musikparade ist. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Militär- und Marschklänge, doch bieten die Klangkörper über die "zivile" Blasmusik hinaus Jazz, Evergreens und aktuelle Hits.
Jedes Jahr werden die Orchester neu zusammengestellt, um Wiederholungen zu vermeiden. Auch optisch ist diese internationale Musikschau ein Hochgenuss: mit prächtigen Uniformen und überraschenden und einfallsreichen Choreographien. Auftakt im Palast an der Westparkstraße bildet nach dem Flaggen-Hissen das Nationenorchester. Dazu hat Chefdirigent, Oberstleutnant Iwan Chyrka (Odessa) Musiker aus Belgien, Frankreich und der Ukraine ausgewählt, die mit Pauken und Trompeten und dem von Peter Beil komponierten Musikparaden-Marsch aus dem Bühnendunkel ins Rampenlicht marschieren. Die Klänge aus Horn, Posaune, Tuba und Susaphon begleiten die Zuhörer mit rhythmischem Klatschen und immer wieder staunenden Blicken. Auszug des musikalischen "Drei-Länder-Ecks" mit dem Washington-Post-Marsch. Die amerikanische Tageszeitung ist bekanntlich durch die Watergate-Affäre weltweit bekannt geworden. In der Seidenstadt wird die Titelgeschichte im Zwei-Viertel-Takt präsentiert.
Die kanadische "Band of Liberation" bringt karibische Klänge mit Steeldrums ins Spiel, um zum Abschied "Rosamunde" aufzufordern: "Auf Wiedersehn, bleib nicht so lange fort!" Höhepunkt des Abends mit optischen und akustischen Leckerbissen ist das Finale aller Musiker: Vom "Radetzky-Marsch" über "Alte Kameraden" bis zum Klassiker "Muss i denn". Die Krefelder Fans sind nach knapp drei Stunden vom Klang der Nationen begeistert und verabschieden die Musiker mit langem Beifall.