Arbeitslose: Keiner geht allein zum Amt
Sozialwerk der Christen und ALZ hatten eingeladen.
Krefeld. Auf dem Parkplatz am Westwall steht ein Kastenwagen mit einem Holztisch. Der Aufkleber auf der Scheibe weist auf die Aktion hin „Zu Tisch mit Gott und der Welt“. In der Einfahrt gegenüber stehen ein weiterer Tisch mit Figuren und dahinter eine Reihe von normalen Klapptischen und Bänken.
Rund 40 Personen sind der Einladung des Ökumenischen Arbeitslosenzentrums Krefeld-Meerbusch e. V. und des Sozialwerks Krefelder Christen gefolgt. Gemeinsam essen und miteinander sprechen, ist die Devise des Treffens und dabei Solidarität mit Arbeitslosen zeigen. Doch nur eine Handvoll Betroffener hat den Weg an den Westwall gefunden.
Jo Greyn, Leiter des ALZ, erweitert das Motto „Teilen macht reich“ um das Ziel einer „Verteilungsgerechtigkeit“ für Arbeitslose. Arbeit sei genügend vorhanden, sie müsse gerechter verteilt werden. Jeder Vollbeschäftigte solle von seiner Arbeit leben können. In Krefeld unterstützen vier Tafeln und eine Kindertafel die Hartz IV-Betroffenen.
Berthold Santjer, Leiter des Sozialwerks, erklärt: „Wir verstehen uns als Fürsprecher auf dem Arbeitsmarkt. „Wir müssen Beschäftigung bezahlen und nicht Arbeitslosigkeit alimentieren.“
Tatkräftige Unterstützung wird Arbeitslosen bei Behördengängen geboten. Nele Perpéet und Joachim Raff präsentieren den Alltag im Jobcenter in einem Song, der an Hannes-Wader-Lieder erinnert. Auf ihren T-Shirts kann man den Refrain und ihr Bekenntnis lesen: „Keiner geht allein zum Amt“. Keiner sei dazu verdammt, sich alleine mit der Bürokratie und den Angestellten der Jobcenter auseinanderzusetzen.
Arbeitslose nicht auszugrenzen, ist das Ziel der diesjährigen Aktion des Bistums Aachen, für die der Tisch als Symbol steht. Die Kollekte in allen Kirchen des Bistums am 12. Mai geht aus Solidarität an Arbeitslose.