Banger Blick in die Ukraine
Stefania Kapushchak stammt von der Krim und arbeitet als Au-pair in Krefeld. Kontakt nach Hause hält sie per Internet.
Krefeld. Die Menschen in der Ukraine haben es dieser Tage nicht leicht. Angsteinflößend ist die Gegenwart, die Zukunft ungewiss. Stefania Kapushchak stammt aus der Ukraine, genauer von der Krim. Als Au-pair-Mädchen arbeitet sie zurzeit bei der Krefelder Familie Sistig.
Sie ist froh, dass sie momentan in Deutschland ist, fühlt sich wohl bei ihrer Ersatzfamilie. Ihre Gastmutter Lisa Sistig stammt selbst aus Russland, wie auch Stefanias Mutter. Ihr Vater ist Ukrainer. In Deutschland kümmert sich die 19-jährige um die beiden Söhne der Familie, hat aber auch viel Freizeit: „Ich habe schon viele Leute kennengelernt und unternehme oft was mit ihnen.“ Ein paar Mal waren sie auch schon im Düsseldorfer Nachtleben unterwegs.
Kürzlich war Stefanie zu Besuch in der Heimat: „Ich war für zwei Wochen zu Hause in der Ukraine, als der Maidan-Platz besetzt war. Das war unheimlich.“. Sonst hält sie zu den Freunden und der Familie daheim über das Internet Kontakt. Dort erfährt Stefania, wie die Lage ist. „Wir haben hier russische und deutsche Nachrichten“, sagt Gastmutter Lisa Sistig.
Stefania erzählt, dass in den Sendungen nicht immer das berichtet wird, was ihre Mutter und die Freunde daheim empfinden und erzählen. Lisa Sistig kann das nur bestätigen: „Das Fernsehen spiegelt nicht unbedingt alle Meinungen wider“, sagt sie.
Stefania studiert in der Ukraine Jura, könnte aber in Deutschland nicht viel mit ihrem bevorstehenden Abschluss anfangen. „Ich habe schon überlegt, ob ich etwas anderes studieren soll“, sagt sie.
Wenn im Sommer ihr Au-pair-Jahr bei Familie Sistig vorbei ist, würde sie gern in Deutschland bleiben. „Ich möchte meine Sprachkenntnisse weiter aufbessern.“ Momentan besucht sie einmal in der Woche einen Deutschkurs. Alternativ zu ihrem Jurastudium könnte sich Stefania vorstellen, etwas im Sportbereich zu machen. „Ich habe früher viel Gymnasik gemacht und gehe jetzt auch oft ins Fitnessstudio.“
Ob es ihr hier oder in ihrer Heimat besser gefällt, kann sie nicht sagen: „Ich mag mein Leben in der Ukraine. Hier ist einfach alles anders, aber das gefällt mir auch. Alles ist sauber und die Menschen sind freundlicher als zu Hause.“