Bilder von Suff und Sucht
Die Faszination des Alkohols und seine Schattenseiten zeigen Jugendliche in Bildern, Fotos und Videos.
Krefeld. Gut besucht ist der Südbahnhof bei der Eröffnung der Ausstellung „Kreativ gegen Zuviel“. Die Städte Neuss (Jugendeinrichtung Greyhound, Kulturforum Alte Post), Moers (Grafschafter Museum im Schloss) und Krefeld (Realschule Oppum, Werkhaus) zeigen in künstlerischen Darstellungen den Blick Jugendlicher auf das Thema Alkohol.
„Sich ein Bild machen, um im Bild zu sein“, lautet das Motto des pädagogischen Kooperationsprojekts. Es findet im Rahmen des Themenjahrs „Altbier und niederrheinisch-limburgische Alternativen“ statt. „Alkohol ist ein Kulturgut unserer menschlichen Geschichte“, erklärt Christoph Dautermann vom Museum Burg Linn. Zusammen mit Ingrid Misterek-Plagge, Geschäftführerin des Kulturraums Niederrhein, gibt er einen kurzen Abriss über die Wertigkeit des Alkohols in den vergangenen Jahrhunderten und stellt gleichzeitig die Ausstellungsstücke der Jugendlichen vor.
Darunter befinden sich mehrere Bilder, die persönliche Erfahrungen der Heranwachsenden mit Alkohol und die damit verknüpften Assoziationen darstellen. Die jungen Leute gehen oft kritisch und reflektiert mit der Thematik um. Sie erkennen klar die Schattenseiten des Alkohols, aber auch dessen Faszination. Auf vielen Bildern werden jedenfalls sowohl die positiven Aspekte als auch die negativen Auswirkungen eindrucksvoll abgebildet. Glasscherben von Bier- oder Wodkaflaschen sind dabei ebenfalls zu finden wie die Verknüpfung zu fröhlichen Partys und Geburtstagsfeiern.
Ein andere Holztafel stellte generell den Konsum von Alkohol in einer Schwarz-Weiß-Welt dar. Den Assoziationen „Spaß und Laune“ werden bewusst die Worte „Tod, Unfälle, Krankheiten und Sucht“ gegenüber gestellt.
In den künstlerischen Auseinandersetzungen beweisen die Jugendlichen auch in Form von Bilderstrecken, Videofilmen und Daumenkinos ihr kreatives Potential. Besonders beeindruckend sind die zwölf fotografischen Inszenierungen der Klasse 10a der Realschule Oppum, die in einem Buch Bilder von Künstlern wie Otto Dix und Hermann Armin von Kern aufarbeiten und anschließend diese „Alkohol-Motiv-Bilder“ durch eigene Fotografien nachstellen.
„Die Geschichte zeigt, dass die Menschheit sich mit der Thematik schon lange beschäftigt haben“, erklärt Christoph Dautermann. „Und uns wird der Alkohol mit seinen Vor- und Nachteilen auch in Zukunft noch beschäftigen.“