Geschichte erzählen mit der Postkartensammlung

Tauschbörse lockt Liebhaber.

Krefeld. Die Suche nach Raritäten gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Philatelisten. Deshalb waren am Sonntag auch schon einige Briefmarkensammler vor dem offiziellen Beginn des niederrheinischen Briefmarken-Großtauschtags auf dem Gelände des Berufskollegs Glockenspitz. Die Krefelder Sammlergilde Heinrich von Stephan hatte zu ihrer jährlichen Tauschbörse geladen.

Häufig sind alte Briefe, Postkarten und Einlieferungsscheine bei den Philatelisten beliebter als einzelne Briefmarken. Einige Liebhaber können mit ihren Sammlungen geschichtliche Zusammenhänge nachvollziehbar machen.

Wolfgang Metzner hat sich auf Kriegsgefangenenpost aus französischen und russischen Lagern während des zweiten Weltkriegs spezialisiert. Für ihn hat das reine Briefmarkensammeln seinen Reiz verloren. „Mir geht es darum, Postkarten als Anlass zu nehmen, um geschichtliche Vorgänge zu dokumentieren“, betont er.

Mithilfe seiner Sammlung kann er zum Beispiel den Weg von deutschen Kriegsgefangenen durch verschiedene Lager auf der ganzen Welt nachvollziehen. Bei der Tauschbörse bietet Metzner unter anderem auch alte Postkarten aus Krefeld zum Verkauf an. Auf einer Ansichtskarte von März 1933 ist die Kapelle des Krankenhauses Hüls zu sehen. Andere Postkarten stammen noch aus der Kaiserzeit. Diese zieren unter anderem Poststempel mit der Aufschrift „Crefeld Bockum“.

Günter Brefort von der Sammlergilde Heinrich von Stephan ist zufrieden mit der Veranstaltung. „Wir haben heute einen guten Zuspruch erhalten“, sagte er am Ende des langen Tauschnachmittages. pasch