Cassandra Steen sorgt mit ihrer Soul-Stimme für Gänsehaut

Die Sängerin präsentiert eigene Lieder und Coversongs, wie immer melancholisch.

Krefeld. Draußen fegt der Wind um die Dächer, es schneit und regnet gleichzeitig - Kontrastprogramm in der Kufa: die Bühne ist in ein warmes rotes Licht getaucht und Cassandra Steens Soul-Stimme lädt zum Nachdenken ein.

Bei ihrem Konzert am Freitagabend in der Kufa ist die Stimmung in der Halle wie bei einem netten Treffen unter Freunden. Entspannt und intim, es wird mitgesungen, mitgetanzt ohne Hysterie. Die Echogewinnerin überzeugt durch eine sehr ausdrucksstarke Stimme, Authentizität und Sympathie.

Steen singt über Herzschmerz, den Verlust von geliebten Menschen und der Liebe an sich. Auf dem Programm stehen sowohl eigene Hits, wie "Stadt" und "Unendlich", als auch Coversongs, unter anderem von Alicia Keys und Amy Winehouse. "Wir singen hier Lieder von Künstlern, die unsere Musik beeinflusst haben", erklärt Steen. Dafür gibt sie ihr Mikro auch mal an andere Mitglieder der Band ab.

Die Rolle des Duettpartners übernimmt Fetsum, er ersetzt Xavier Naidoo und Adel Tawil. Steens klare Stimme begeistert das Publikum und jedes Halten der hohen Töne sorgt für Gänsehaut und wird mit Applaus belohnt, doch danach beruhigt sich die Stimmung direkt wieder und die Pärchen tanzen weiter eng umschlungen im Takt. Das Motto des Abends war Melancholie.

Steen hat Soul in der Stimme, den es in deutschen Liedern nicht oft zu hören gibt. Das sie nur sehr melancholische und ruhige Musik macht, kann als Einseitigkeit oder als "sie weiß, was sie am Besten kann", verstanden werden. Die Kufa ist gut gefüllt mit Zuschauern, die genau wegen dieser Musik gekommen sind.

Cassandra Steen ist authentisch, weil sie den Eindruck vermittelt, dass sie weiß wovon sie singt. Dabei ist sie auch noch sehr sympathisch, sie lächelt und lacht das ganze Konzert hindurch und erscheint so freundlich, dass es auch kaum vorstellbar ist, dass sie ein wütendes Lied singen könnte.

Die Besucher genießen sichtlich die entspannte und melancholische Athmosphäre, bis Steen lachend ankündigt "Wir müssen noch eine Stadt bauen" und das Publikum aufordert mitzusingen. Da powert sich das Publikum die ganze Melancholie wieder vom Herzen, bevor es wieder durch den Eisregen nach Hause fährt.

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