Client-Konzert: Prickelndes Elektrospiel
Drei britische Damen rocken am Freitagabend die Kufa. In der kleinen Halle gab es ein Soundgewitter und 90 elektrisierende Konzertminuten.
Krefeld. Kurz vor neun am Freitagabend geht’s noch um britische Bierbäuche, Billigtouristen und Luton, den schrecklichsten Flughafen der Welt. Beim entspannten Smalltalk in der Garderobe legen Client A, Client B und Client E die adretten Uniformen an, bevor sie wahre Soundgewitter in die kleine Halle der Kulturfabrik schmettern und mit "Lights Go Out" alles andere als Schluss machen: Client rauscht in 90 elektrisierende Konzertminuten.
Inzwischen blicken die Soundingenieurin Kate Holmes (Client A), Sängerin Sarah Blackwood (Client B) und die Bassistin Emily Mann (Client E) auf drei erfolgreiche Alben, zurecht gilt die einstige Entdeckung von Andrew Fletcher, ansonsten Tastendrücker bei Depeche Mode, als eine der aufregendsten Bands Großbritanniens. In Kürze mag das vielleicht auch für Clients Vorgruppe Nemo gelten: Die vier jungen Wilden aus dem Königreich rocken die Halle ordentlich.
Aber "rocken", das meint an diesem Abend nicht immer krachende Gitarrensounds: Beide Bands setzen auf kühle Elektrosounds. Allerdings haben sich die drei Damen diesmal zur Verstärkung den Wiener Gitarristen Günther Bernhart an Bord geholt.
Vom aktuellen Album "Heartland" spielen Client etliche Songs, vor allem "Xerox Machine" oder "Drive" reißen die rund 200 Elektro-Fans mit. Dazu bietet das Trio eine laszive Performance in dominanten Posen unter blau-rotem Licht, ein prickelndes Spiel auf Stöckelschuhen mit erotischen Klischees.
Zum guten Schluss tönt mächtig laut das hypnotisierende "Here And Now". Nach nicht mal einer Stunde verabschieden sich Client von der Bühne, um dann für vier Zugaben auf die Bühne zurückzukehren. Blackwood, Holmes und Mann versichern auch manches Mal, dass sie unbedingt wiederkehren wollen nach Krefeld. Zum Glück mögen sie deutsche Flughäfen - Rückkehr also nicht ausgeschlossen.