Damen-Kegelclub „Püdelchen“: Immer zum „Sechs-Tage-Rennen“

Krefeld. Als Christa Zipp und Gertrud Thyssen sich zum Kegelclub „Püdelchen“ zusammengefunden haben, hätten sie nie gedacht, dass sie 50 Jahre später noch immer gemeinsam die Kegelbahn unsicher machen.

Jetzt trafen sich die „Püdelchen“ im Café Heinemann an der Hochstraße, um ihr Jubiläum zu feiern.

„Was die Männer können, können wir natürlich auch, dachten wir uns und haben den Kegelclub im Oktober 1963 gegründet“, erzählt Christa Zipp. Mit zehn Mitgliedern haben sie angefangen, heute sind sie nur noch zu sechst.

Gekegelt haben die Damen zuerst im Röck-Stöck, dann bei Mönks an der Seidenstraße und seit Anfang dieses Jahres treffen sie sich jeden Monat im Heimannseck an der Uerdinger Straße. „Unsere Treffen sind immer lustig, es wird gelacht und viel Blödsinn erzählt“, sagt Brigitte Obereichler und schmunzelt. Am liebsten spielen die Damen das „Sechs-Tage-Rennen“ oder „Mensch ärger dich nicht“. Rita Blank: „Wenn wir uns gegenseitig rauswerfen, ist das immer wieder spannend und lustig. Aber den Bauern ganz hinten kriegen wir einfach nicht.“

Bei einem Kegelclub dürfen auch die Kegelfahrten nicht fehlen: Ziel war immer der Rhein. Drei Tage lang haben die Damen die Städte und die Männer dort unsicher gemacht. Seit zehn Jahren allerdings gibt es keine Kegeltouren mehr, denn das möchten sich die Damen in ihrem Alter nicht mehr zumuten. Von den eingenommenen Geld aus den Spielen gehen die Freundinnen heute nicht auf Kegeltour, sondern zum Essen oder es fließt in die gemeinsame Lottokasse.

Das neueste Mitglied bei den „Püdelchen“ ist Hannelore Pescher. Vor vier Jahren hat sie eine Bekannte gefragt, ob sie nicht Lust hätte zu kegeln: „Da der Club zu wenig Mitglieder hatte, bin ich da so reingerutscht und habe großen Spaß daran gefunden“, erzählt sie.

Auch wenn die sechs Damen in Zukunft nicht mehr gemeinsam kegeln können, wollen sie die Freundschaft dennoch weiter pflegen: „Wir sind zwischen 66 und 83 Jahre alt, zwei von uns können aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mitmachen, aber wir treffen uns dennoch und wollen das auch beibehalten“, sagt Roswita Schlaff.