Deutsch-englische Männerfreundschaft

Seit 25 Jahren sind die Golf-Clubs Partner.

Krefeld. "No ladies! No dogs!" Nein, es war umgekehrt: "Keine Hunde! Keine Damen!" korrigiert Dr. Henner Schmick vom Krefelder Golf-Club bei dem kleinen Exkurs in die Geschichte des Golfspiels in England. Man hat am Samstagvormittag auf die Spieler des englischen Partnerclubs gewartet.

Seit Mittwoch ist eine Delegation aus Leicester vom Cosby Golf-Club am Niederrhein, um die 25-jährige Partnerschaft der beiden Clubs zu feiern. Als krönender Abschluss soll nun ein "Vier-Ball-Lochwettspiel" mit deutsch-englischen Teams aus jeweils vier Spielern stattfinden.

Unter der großen Uhr mitten in der Parklandschaft wird schließlich im Zehn-Minuten-Abstand gestartet - nach einem Foto und dem Vorlesen der Beteiligten; Dr. Hans Gabler gibt heute den Zeremonienmeister. Der Erste legt sich den Ball zurecht, und dann wird es in der Zuschauerrunde mucksmäuschenstill, damit sich der Spieler auf seinen Abschlag konzentrieren kann. Aber kaum hat der Knall des Schlägers das Bällchen auf seine Bahn geschickt, wird geredet, gelästert oder Anerkennung gezollt.

Die Damen haben am Starterhäuschen ein kleines Buffet aufgebaut, wo sich die Herren noch einmal kurz stärken können, bevor sie auf die rund drei Stunden dauernde Runde gehen. "An der 10 sind wir noch mal, aber nur für die, die gut gespielt haben!" Dort soll es dann zur Feier des Tages auch extra Whisky geben.

Terry Watts ist bereits ein "alter Hase" auf dem Platz, denn er ist der englische Mitbegründer dieser Partnerschaft vor 25 Jahren. Aus dem gemeinsamen Spiel mit dem Krefelder Peter N. Wolff ergaben sich die nun regelmäßig stattfindenden Begegnungen.

Mister Watts kann ein Loblied auf die schöne Landschaft am Niederrhein singen und stellt den Platz des Krefelder Golf-Clubs auf eine Stufe mit dem berühmten Platz von Wentworth. Er schwärmt vom Gelände des KGC: "Die schönen uralten Bäume, die die Löcher trennen und..." - es folgt eine winzige Pause - "...es gibt auch das deutsche Bier!"

Der Ausgang des Wettbewerbs gehört eigentlich zur Nebensache. Meist ist es so, dass die Gastgeber gewinnen, weil sie ihren Platz schließlich besser kennen. Da man sich alle zwei Jahre besucht, ist der Gerechtigkeit Genüge getan.

Aber am Samstag kam es anders: Das "Vier-Ball-Lochwettspiel" endete unentschieden. Auch ein salomonisches Ergebnis und beste Voraussetzung für das abschließende Captain’s Dinner. Dieses wurde in einer reinen Herrenrunde genossen, denn die Engländer hatten ihre Damen zu Hause gelassen. Warum? Für Terry Watts keine Frage: "Das ist doch Herrensache!"