Die Rache des Berlusconi
Krefeld. Genuss-Skifahren nennt Skilehrer Frank die Abfahrten an unserem letzten Pistentag. Es wird weniger Skischule gemacht, sondern viel gefahren, um Routine in das Erlernte zu bekommen.
Was beim befreiten Fahren aber nicht fehlen darf: Volle Konzentration. Auf die richtige Oberkörper-Haltung, den Knie-Einsatz, das korrekte Kanten der Bretter. Und ich merke, dass sich mein fahrerisches Können deutlich verbessert hat. Das bescheinigt mir auch Frank.
Ein wenig Konzentration hat mir am frühen Morgen gefehlt. Ich habe im Keller des Hotels meine Skischuhe mit denen von Katherine, einer im Raum Aachen wohnenden Französin, verwechselt. Gleiche Farbe, aber eine andere Marke. „Fast alle Skischuhe sind schwarz-grau“, sagt sie mit französischem Akzent. Was nicht ganz stimmt, sondern allenfalls für zehn Prozent der Schuhe gilt. Während des Tages beherrschte ein Gesprächsthema die Unterhaltungen: Am Vorabend hatte ein gut einstündiger Stromausfall dafür gesorgt, dass es ein unfreiwilliges Candle-Light-Dinner gab. Unsere erste Vermutung: Silvio Berlusconi will sich nach der „Clown-Affaire“ von Peer Steinbrück bei uns rächen.