Moltke-Gymnasium: Die Klasse von 1953
60 Jahre nach dem Abi erinnern sich vier Schüler des Moltke-Gymnasiums an ihre Schulzeit.
Krefeld. Vier von damals 18 männlichen Abiturienten konnte Moltke-Schulleiter Rolf Neumann zum 60-jährigen Abiturtreffen der ehemaligen Schüler begrüßen. „Wir haben es seit 60 Jahren geschafft, uns mehr oder weniger in jedem Jahr mit dem Abiturjahrgang von 1953 zu treffen“, erzählt Hans-Wolfgang Stockhausen, der sich dieses Jahr zusammen mit Jürgen Finken, Erhard Krüsken und Manfred Jülicher am Moltke-Gymnasium einfindet.
„Der Verbund zwischen den ehemaligen Schülern ist einfach großartig, weil wir nicht nach der Weißt-du-noch-Methode vorgehen“, so Stockhausen. Trotzdem gab es einmal mehr viele Anekdoten aus der Zeit nach Kriegsende zu erzählen.
„Aufgrund des zerstörten Westteils des Moltke mussten wir 1945 an die Lewerentzstraße in die Weber-Schule umziehen, bevor wir 1946 wieder in unsere Schule konnten“, erzählt Manfred Jülicher. Dort fielen dann Fächer wie Mathe oder Deutsch wegen der Zerstörungen häufiger aus und die Terzianer mussten nahe gelegene Bombentrichter zuschütten.
„Darüber hat sich keiner beschwert“, erinnert sich Hans-Wolfgang Stockhausen, der auch davon berichtet, wie die Schüler in den Keller geschickt wurden, um die Schäden an den Splitterschutzwänden zu beseitigen. „Dabei fiel dann mal einer dieser Quader hinunter, von denen wir gar nicht wussten, was es war.“ Es waren Bücher aus der Scheuten’schen Bibliothek, deren neuere Inhalte heute im Selbstlernzentrum den Schülern und Lehrern zur Verfügung gestellt werden.
Die Geschichte im Gymnasium am Moltkeplatz geht also generationenübergreifend weiter. Was sich verändert hat, sind die sozialen Umgangsformen zwischen Lehrern und Schülern. „Wir hatten früher einen Kunstlehrer, den wir liebevoll nur den D-Zug genannt haben, weil er immer auf Fahrt war“, erzählt Jürgen Finken, der sich darüber amüsierte, dass sich der Lehrer über Bänke hinweg auf die Jagd nach lachenden Schülern machte. „Alles in allem war es aber eine schöne Zeit an der Schule“, sagt Hans-Wolfgang Stockhausen.