Krefeld-Song für „Sounds like Heimat“ Fee gewinnt mit bestem Gespür für Krefelder Heimatgefühl
Loblied, Ballade oder Stadtteil-Song — nur fünf Tage Zeit hatten die Teilnehmer für „Sounds like Heimat“, um die Stadt zu erkunden und zu komponieren.
Krefeld. Heimatklänge? Eigentlich ziemlich uncool. Auch mit dem Titel „Sounds like Heimat“ lockt das keine große Publikumsmenge. Doch ein knubbelvolles Joch, der Raum zwischen den ersten vier Pfeilern des Südbahnhofgewölbes, gab der Veranstaltung am Samstagabend doch noch eine gute Atmosphäre.
Ein größerer Aufwand an Technik war nötig. Denn die „Sounds like Heimat“ wurden vom WDR-Fernsehen aufgezeichnet. Die Produzentin Iris Bettray erklärte: „Das ist kein Contest, sondern es geht darum, den Publikumsliebling zu finden. Und wo erkennen die Krefelder ihr Krefeld am meisten?“
Bundesweit hat man gesucht und junge Musiker ausgewählt, für die Krefeld ein weißer Fleck auf ihrer persönlichen Landkarte war. Die Wahl fiel auf Fee Badenius aus Witten, Dominik Buch mit der Band Hörbuch aus Bochum und Lorelay aus Frankfurt am Main. Drei Tage lang die Stadt erkunden, dann innerhalb von zwei Tagen einen Song texten und die Musik dazu komponieren, war die Aufgabe.
„Ich will nicht behaupten, dass das der Stadt gerecht wird“, sagt Fee, „in drei Tagen ist das nicht möglich. Ich hab es sehr schön gefunden und mich gewundert, dass ich hier noch nie gewesen bin.“ Sie ergänzt aber auch: „Wenn man in Witten lebt, ist es überall schön!“
Dominik Buch ist überrascht von der vielseitigen Kulturszene, die er bei einer Stadt mit dieser Einwohnerzahl, die auch nicht in einem Ballungsgebiet liegt, gefunden hat. Sehr deprimiert hat ihn sein erster Eindruck vom Viertel um den Bahnhof.
Lorelay hat sich gleich gezielt auf Spurensuche nach den „schlimmsten“ Orten Krefelds begeben. „Ich habe die Brennpunkte gesucht, war im Missis-sippi-Hochhaus, in der Ritterstraße und auf dem Theaterplatz.“
Da drei Songs nun kein Abendprogramm füllen, konnten die drei erst einmal eine Kostprobe ihrer Musik geben, bevor Helmut Wenderoth als Moderator die Abstimmung erklärte. Grüne Bällchen — in große Pappröhren gesteckt — sollten den Gewinner ermitteln.
Fee hat das Heimatgefühl der Krefelder zum Thema genommen. „Entschuldigung, ist das hier Krefeld? Nein, das ist Uerdingen!“ „Ich bin kein Krefelder, ich bin aus Hüls!“ In Reimform bringt sie zur Gitarre ihre Eindrücke und kommt selbst zu dem Schluss „Kre-fällt mir“.
Bevor die anderen starten, ist eigentlich schon klar, dass das nicht zu überbieten sein wird. Und so kommt es auch. Dominik und seine Band bringen ein Loblied auf die „Metropole der Provinzen“, wobei der Titel als Refrain gefühlt die Hälfte des Stücks ausmacht. Lorelay packt ihr Bild von Krefeld in eine zarte Ballade, politisch korrekt und austauschbar, dass der Text auf jede Stadt passt.
Da müssen am Schluss gar nicht erst die Bällchen gezählt werden. In der Röhre für Sängerin Fee lagen mit Abstand die meisten.