Finanzskandal: Kölner Kanzlei prüft nun
Politik will, dass Verantwortliche genannt werden.
Krefeld. Die Stadt beauftragt die Kölner Rechtsanwaltskanzlei Lenz und Johlen mit weiteren Untersuchungen zum Finanzskandal bei der Stadt. Darauf haben sich die Vorsitzenden der Ratsfraktionen verständigt. Die Rechtsanwälte sollen den gesamten Vorgang der 800.000-Euro-Fehlüberweisung durchleuchten und auf dienstrechtliche und zivilrechtliche Relevanz überprüfen. Dabei will die Politik auch, dass Verantwortliche beim Namen genannt werden.
Wie berichtet, waren im Jahr 2008 versehentlich 800.000 Euro an ein Unternehmen überwiesen worden, das wenige Tage später Insolvenz anmeldete. Erst im Mai dieses Jahres und damit gut zwei Jahre später war die Panne öffentlich geworden. Dass dies so lange dauerte, sorgte für heftige Kritik.
Zwar haben Wirtschaftsprüfer dargelegt, wodurch es zu der Fehlüberweisung gekommen war. Das reichte den Politikern aber nicht aus. Sie haben mit der Kölner Kanzlei nun die Juristen ausgewählt, die im Auftrag der SPD bereits eine Anfechtung der Oberbürgermeisterwahl geprüft hatten. Da mittlerweile noch mehr Falschüberweisungen im städtischen Finanz-Fachbereich bekannt geworden sind, plädieren Politiker bereits dafür, sämtliche Fälle auf die Verantwortlichkeit hin beleuchten zu lassen - auch die von Oberbürgermeister Gregor Kathstede und dem ehemaligen Stadtkämmerer Manfred Abrahams, jetzt Stadtdirektor von Düsseldorf. bra