Gotteslob: Ein Buch, Ihn zu preisen
Die Neuauflage des Gotteslobs kommt bei den Krefelder Katholiken gut an.
Krefeld. Die praktizierenden Katholiken in den Krefelder Kirchengemeinden machen sich seit einem halben Jahr mit dem neuen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ vertraut. Es ist eine Neufassung des erstmals 1975 erschienenen Werkes, das aus einem für alle deutschsprachigen Diözesen geltenden einheitlichen Teil mit 960 Seiten besteht. Zusätzlich gibt es einen 180-seitigen Eigenanteil des jeweiligen Bistums.
Für das Bistum Aachen schuf der Krefelder Musikprofessor Ansgar Krause (Jahrgang 1956) den Notensatz. Das Bistumsreferat für Kirchenmusik hatte ihn beauftragt, 134 Lieder nach genauen Vorgaben umzusetzen. Die aus unterschiedlichsten Quellen stammenden Liedvorlagen musste er dann neu erfassen und grafisch bearbeiten.
Die neue Ausgabe, vom Aachener Einhard-Verlag herausgegeben, zeichnet sich durch eine gut gegliederte Darstellung aus, bei der auch Bilder und Grafiken eingesetzt werden. Neu sind im Aachener Anhang die Bistumsgeschichte und die kurzen Porträts der Glaubenszeugnisse aus der NS-Zeit. Für Krefeld sind das der vermisste Gymnasiallehrer Heinrich Leonhard Linßen und der im KZ Dachau umgekommene Pater Dionysius Zöhren.
Die WZ hat einen Kantor und einen Priester zu ihren Eindrücken befragt. Heinz-Peter Kortmann (Jahrgang 1968), seit 2011 an der Pfarrei St. Christopherus für die Kirchenmusik zuständig, lobt die Neuausgabe: „Es gibt zahlreiche frische Lieder, deren Text und Melodie ansprechen. Besonders die Kinder- und Jugendchöre, aber auch viele Gemeindemitglieder, äußern sich positiv.“
Der Kantor, der zusammen mit zwei Kolleginnen und Kollegen die fünf zur Pfarre gehörenden Gemeinden musikalisch betreut, erstellt jeweils mittwochs eine Liste der für den nächsten Sonntag vorgesehenen Lieder. „Noch sind wir dabei, die neuen Liednummern zu üben, doch dafür hat das Bistum uns eine Vergleichsliste überlassen.“ Die Christopherus-Pfarre hat 900 neue Gotteslob-Bücher gekauft und in den fünf Kirchen ausgelegt. Pfarrer Heinz Herpers (Jahrgang 1954), Frauenseelsorger des Bistums, ist ebenfalls begeistert vom neuen Buch. Auch er registriert mit Freude, dass vor allem junge Leute sich von der modernen Form ansprechen lassen. Er freut sich auch, dass viele gute „Aachener Lieder“ in den einheitlichen Stammteil aufgenommen wurden.
Pfarrer Herpers ist auch Hausseelsorger am Seniorenheim Josefshaus an der Tannenstraße. Deshalb klagt er scherzhaft: „Schade, dass man das schöne Lied „Heilger Josef, hör uns flehen“ rausgeschmissen hat. Doch dafür verteile ich dann im Josefshaus ab und zu noch das alte Gebetbuch.“