Graffiti, Pop und Party im ehrwürdigen Museum
Die leerstehende zweite Etage wird zum Schauplatz einer ausgelassenen Party. Die Künstler sorgen für Musik und Videobilder.
Krefeld. So hat man das altehrwürdige Museum am Karlsplatz noch nie gesehen: Die Räume sind in buntes Licht gehüllt, laute Musik erklingt, eine Video-Performance der Künstlergruppe Sputnic sorgt für irritierende Bilder. Die Party zur aktuellen Ausstellung "Quer geschnitten!" im Kaiser-Wilhelm-Museum zieht am Samstag auch viele junge Leute an.
Um 21 Uhr öffnen sich die Pforten, die Gäste in Feierlaune nehmen die zweite Etage in Beschlag, wo zum ersten Mal eine solche Veranstaltung stattfindet. Wegen des maroden Dachs und der anstehenden Renovierung steht das Geschoss bereits leer. Die hohen Decken und das beleuchtete Glasdach sorgen für ein tolles Ambiente.
Nils Voges, Mitglied von Sputnic, und Fotograf Philip Lethen, beide auch Künstler der Ausstellung "Quer geschnitten", sorgen mit gemischter Rock-/Popmusik für die musikalische Untermalung. Eine noch am selben Tag zusammengelötete VJ-Konsole wirft bunte, grafische Bilder an die Wände, die teilweise an Graffiti erinnern. Malte Jehmlich von Sputnic malt die kleinen Kunstwerke live am Computer.
Das gemischte Publikum mit bekannten Gesichtern aus der Kunst- und Kulturszene unterhält sich angeregt. Auch Museumsdirektor Martin Hentschel nebst Gattin ist gekommen. Für ihn ist es nicht die erste Party im Museum, aber die erste in diesen Räumen. Er ist begeistert, was daraus geworden ist.
Zu fortgeschrittener Stunde wird ausgelassen getanzt. "Ein toller Abschluss vor der langen Renovierung, so bleibt das Museum in Erinnerung", sagt Simone Roemer. Sie lobt die "fantastische Location", bedauert jedoch, dass es nicht so voll ist. Über eine gelungene Kombination sind sich alle einig und hoffen auf eine Fortsetzung nach dem Umbau.