Guter Rat zum Thema Schilddrüse

Fachwissen ist sehr begehrt: Dass sich viele Menschen für Informationen über die Schilddrüse interessieren, zeigt sich bei der WZ-Aktion mit drei Krefelder Medizinern.

Krefeld. Erkrankungen der Schilddrüse bereiten vielen Menschen Sorge. Das wurde bei der Telefonaktion der Westdeutschen Zeitung sehr deutlich. Eine Stunde lang mussten die drei Fachärzte ohne Unterlass zum Hörer greifen, um alle Fragen über die gesundheitlichen Probleme der besorgten Anrufer zu beantworten.

Es sind meistens Frauen in der zweiten Lebenshälfte, die an diesem Nachmittag anrufen. Sie haben ihre Blutwerte bei der Hand und nutzen das Servicetelefon, um nachzufragen, ob sie richtig behandelt werden. Andere klagen über Schweißausbrüche, Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit und ängstigen sich über ihre Luftnot.

„Ich habe einen kleinen Knoten an der Schilddrüse. Können die Beschwerden daher kommen?“, fragt eine 65-Jährige. „Mein Hausarzt hat mir zur Einnahme von Johanniskraut geraten.“ Die Ärzte befürchten, dass der Knoten auf die Luftröhre drückt. „Da muss etwas geschehen“, sagen sie. „Sprechen Sie Ihren Arzt erneut an.“

An den Telefonen befinden sich Privatdozent Doktor Richard Wagner, Facharzt für Innere Medizin und praktizierender Arzt für Dialyse, Endokrinologie und Diabetologie im Dialysezentrum Krefeld. Ferner Gürol Salk, Facharzt für Nuklearmedizin und Mitglied der Radiologischen Gemeinschaftspraxis am Krankenhaus Maria-Hilf, sowie Doktor Bernhard Mallmann, Direktor der Chirurgischen Kliniken an Maria-Hilf.

Eine weitere Anruferin hat ebenfalls Knoten auf der Schilddrüse. Die Ärzte erklären, dass es warme Knoten gibt, die stets gutartig sind, aber eigenwillig, da die Schilddrüse dann zu viele Hormone produziert.

„Dies bewirkt, dass Organe so arbeiten, als stünden sie unter Strom. Das Herz schlägt bis zum Hals, die Hände zittern, bereits in Ruhe bestehen Nervosität und innere Unruhe. Die Patienten schwitzen viel.“ Die Ärzte empfehlen die Radiojodtherapie. Sie führt wie bei einer Operation zu einer definitiven Sanierung der Schilddrüse. Zur Behandlung muss der Patient eine Kapsel einnehmen, die radioaktives Jod enthält.

Bei kalten Knoten kann Schilddrüsen-Krebs bestehen. Dieser lässt sich allerdings oft gut behandeln, da er nicht so schnell wächst. „Man darf ihn aber nicht auf die leichte Schulter nehmen und muss ihn auf jeden Fall behandeln“, warnen die Experten.