Imker ernten süßen Erfolg
Der Honig von Harald Koch und Brigitta Roulands erfüllt in diesem Jahr alle Kriterien für einen Medaillenregen.
Krefeld. Naturbelassen, rückstandsfrei, schick und lecker — der Honig von Harald Koch und Brigitta Roulands erfüllt alle Kriterien für einen Medaillenregen. Bei der Honigprämierung des Imkerverbandes Rheinland wurden ihre süßen Produkte mit zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille ausgezeichnet.
Den Erfolg verdanken die stolzen Hobbyimker den Bienenvölkern auf ihrer Obstwiese. 1997 kaufte das Paar eine 3800 Quadratmeter große Wiese in Fischeln und pflanzte die ersten Äpfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäume. „Dann haben wir uns überlegt, dass zum Bestäuberzyklus auch unbedingt Bienen gehören“, erinnert sich Harald Koch, der hauptberuflich als Gewässerschutzbeauftragter arbeitet.
Ein paar Kurse und viele Bücher später besaßen Harald Koch und Webdesignerin Brigitta Roulands das erste Bienenvolk. „Wir sind da langsam reingewachsen“, erzählt Koch. Mittlerweile haben die beiden Imker 20 Völker, die im Sommer auf der biozertifizierten Obstwiese, im Botanischen Garten und im Landschaftsschutzgebiet Meerbusch-Lank unterwegs sind.
Das Imkerpaar liebt seine Wiese — und die Bienen. „Man ist hier ganz nah dran am Puls der Natur. Generell würde ich mir mehr Verständnis für Bienen und ihre Bestäubungsleistung wünschen. Mit offenblütigen Pflanzen und naturnaher Bepflanzung kann jeder im eigenen Garten helfen“, sagt Roulands. Harald Koch erklärt, dass er eine besondere Hochachtung vor Landwirten entwickelt hat. „Wir sind hier abhängig von Wetter, Wachstum und Blüte. Man bekommt ein ganz neues Gefühl für Natur.“
Bis zu dreimal im Jahr wird geerntet und geschleudert. Ob in den Waben ein Blütenhonig oder ein Waldhonig steckt, wissen die Imker meist selbst nicht. „Das ist immer sehr spannend. Manchmal sieht man es schon an der Farbe, aber sicher sind wir erst, wenn die Ergebnisse von der Pollenanalyse kommen“, erklärt Brigitta Roulands.
Eine solche Analyse wird auch vor der Honigprämierung des Imkerverbandes Rheinland durchgeführt. Neben Optik und Geschmack kommt es auf Wassergehalt und Enzymaktivität an. Und nicht nur der Honig der Fischelner Obstwiese hat es geschafft: Der Krefelder Imkerverein kam in diesem Jahr auf den zweiten Platz.
Während sich die Hobbyimker über ihre Auszeichnungen freuen, haben sich die fleißigen Bienen längst in ihrem Winterquartier eingerichtet. Unter einer dicken Folie und gefüttert mit Zuckersirup warten sie in ihren Stöcken auf den Frühling.
Für Harald Koch und Brigitta Roulands gibt es dennoch genug zu tun. Aus der letzten Apfelernte haben sie 200 Liter Saft gepresst. „Das war jetzt die erste richtige Ernte. Trinken können wir das bald alles nicht mehr“, sagen die Gärtner und lachen. Als nächstes wollen sie den Obst- und Gemüseanbau vorantreiben. Zum Geschäft soll aber auch das nicht werden. „Es ist alles Spaß an der Freude“, stellen die Naturfreunde klar.