Jugendzentrum Fischeln will wachsen
Einrichtung wird 30 Jahre alt. Britta Oellers führt künftig den Trägerverein.
Krefeld. Alles begann musikalisch mit Nenas „99 Luftballons“, setzte sich über nerviges Techno und „Tokio Hotel“ fort. „Heute aber“, so Jürgen Weiler (54) „singt die Jugend viel mehr selbst, ruhiger, mehr muttersprachlich.“ Weiler feiert am Sonntag doppeltes Jubiläum. Das Jugendzentrum Fischeln (JZ) an der Kölner Straße wird 30 und er ist seit genau dieser Zeit Leiter dieses städtisch/kirchlichen Freizeitangebots.
Um im Musikalischen zu bleiben: Der gemischte Chor „D’accord“, der hier sein Probenlokal hat, swingt ein fröhliches Happy Birthday in den gut gefüllten Saal. Bei der Mädchen-Tanzgruppe danach aber bebt die Bühne unter dem furiosen Zumba-Boogie-Woogie, den die Mädels auf die Bretter legen.
Gefeiert wird auch Rosemarie Küpper, die als Vorsitzende des Trägervereins von Anfang an dabei war. Die CDU-Politikerin war außerdem von 2002 bis 2009 Fischelner Bezirksvorsteherin. Im November wird sie auf der Jahreshauptversammlung des Trägervereins ihr Ehrenamt an ihre Parteifreundin Britta Oellers abgeben. Küpper blickt nachdenklich auf die 30 Jahre „in einer schnelllebigen Zeit“ zurück und dankt allen, die daran mitgearbeitet haben, das Jugendzentrum zu einer geachteten Bildungseinrichtung zu machen.
An die hundert Menschen und auch einige Jugendliche sind gestern bei der Jubelfeier zugegen. Fischelner Politik, Kirchen, Verwaltung, Geschäftswelt, Bürgervereine, Karneval, Schützen, Pfadfinder, Schulen, alles ist vertreten. Manche der Reden enden mit der Weitergabe eines Spenden-Umschlages an den Förderverein.
Britta Oellers blickt auf die 30 Jahre zurück und erinnert mit Bildern und Zeitungsausschnitten an Menschen und Ereignisse daraus. Schmunzeln über die Bilder aus Rosenmontagszügen, bei denen das JZ-Fischeln dabei war. Bilder von Preisen für das vielfältige Angebot für die Kinder und Jugendlichen. SPD-Oberbürgermeister Willi Wahl bei der Grundsteinlegung 1991 für das moderne Gebäude, in das Jürgen Weiler nach dem Provisorium an der Wilhelmstraße umziehen konnte.
Der Leiter, dessen Tochter Anna (1991 geboren) heute auf Honorarbasis als Sozialarbeiterin an der Kölner Straße tätig ist, hat schon wieder ganz neue Pläne. „Wir wollen im Außenbereich noch eine Erweiterung bauen. Die Genehmigung haben wir schon. Wir müssen jetzt nur noch das finanzielle regeln.“ Deshalb sei er nun gespannt auf die höhe der Inhalte der Spenden-Kuverts.