Junger Kartfahrer auf dem Weg nach oben

In der ADAC Kart-Masters-Serie sorgt der Krefelder Miroslaw Kravchenko für Furore. Die Deutsche Meisterschaft ist möglich.

Foto: Günter Wagner

Krefeld. Ein Krefelder eifert dem jungen Michael Schumacher nach: Der zwölfjährige Miroslaw Kravchenko sorgt derzeit in der ADAC Kart-Masters-Serie für Furore. Er belegt nach zwei Rennen den zweiten Platz der bundesweiten Rennserie, die als offizielle Deutsche Meisterschaft gilt.

Auf der „Heimstrecke“ von Michael Schumacher gewann Kravchenko das Rennen und sprang in der Gesamtwertung vom bisherigen fünften auf den zweiten Platz. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den Erstplatzierten. Somit kann er sich weiterhin Hoffnung machen, sich am Saisonende Deutscher Meister nennen zu dürfen.

Der Zwölfjährige, der von Freunden und Verwandten nur Miro genannt wird, besucht derzeit die 6. Klasse der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, die ihn bei seinen Ambitionen im Motorsport unterstützt. Jedes Wochenende verbringt er seine Zeit auf der Kartbahn, sei es auf seiner Heimatbahn in Kerpen zum Training oder bei einem der Rennen in ganz Deutschland.

Unterstützt wird er unter anderem vom DS Kart Sport Team von Detlef Schulz und natürlich von seinen Eltern, die Zeit und Geld für ihn opfern. Pro Jahr kommen etwa 25 000 Euro an Kosten auf die Familie zu.

Es ist kein übertriebener Ehrgeiz, der die Eltern mit ihrem Miroslaw antreibt. Schon sein Vater ist in Ostpreußen erfolgreich Kart gefahren, und seit seinem vierten Lebensjahr eifert ihm sein Sohn nach. Mittlerweile ist der Schüler Entwicklungsfahrer für Bambini-Karts, und was er ausprobiert und feststellt, wird dann im Werk umgesetzt. Sein Berufsziel ist, wie könnte es anders sein: Formel 1-Fahrer. Sein großes Vorbild ist der ehemalige BMW-und Renault-Fahrer Robert Kubica.

Mit seinem elf PS starken Kart erreicht er Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern. Im Fahrerlager hat er sich schon den nötigen Respekt erarbeitet. Bei seinen Kollegen gilt er als ausgesprochen höflicher und fairer Fahrer.

Auf dieses Talent ist auch der ehemalige Formel-3-Meister-Fahrer Helmut Weber aufmerksam geworden. Er steht Miro und seiner Familie als Manager mit Rat und Tat zur Seite und sucht zum Beispiel Sponsoren.

Das Wochenende verbringt die Familie Kravchenko zumeist im Wohnmobil an einer Rennstrecke. Während Mutter Julia für die Familie kocht, fungiert Miros Vaters als Mechaniker. Wenn Miroslaw mal nicht auf der Kartstrecke anzutreffen ist, vergnügt er sich mit Fahrradfahren, Fußballspielen oder Boxen. Auf seiner Playstation sind natürlich Autorennen sein größtes Hobby. Unfälle hat es auch schon gegeben, aber von Verletzungen ist Miroslaw zum Glück verschont geblieben.