Vom Mustang zum Maulwurf

Der Mann, das Auto und die Liebe auf den ersten Blick: Viele Schmuckstücke waren am Sonntag am Egelsberg zu sehen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Eine Reise in die Vergangenheit: Alte Cabrios fahren auf den Parkplatz. Die eleganten Beifahrerinnen verdecken ihre Haare mit bunten Tüchern und ihre Augen mit großen Sonnenbrillen. Um auf sich aufmerksam zu machen, lassen die Fahrer stolz die Motoren aufheulen. Nebeneinander geparkt, glänzen die vierrädrigen Schmuckstücke in der Sonne um die Wette.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Die Oldtimerfreunde vom Egelsberg luden am Sonntag wieder zum Oldtimertreffen: Liebhaber alter Fahrzeuge präsentierten an der Rennbahn alles, was das letzte Jahrhundert an Autos zu bieten hatte.

Oldtimertreffen auf der Rennbahn
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Oldtimertreffen auf der Rennbahn

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Der rote Mustang Mach1 ist mit seinen 300 PS ein richtiges Kraftpaket. Stolz betrachtet Theo Harzem sein Schätzchen: „Er ist Baujahr 1970, davon gibt es in Deutschland gerade mal drei Stück“. Als Harzem den Mustang zum ersten Mal sah, war es Liebe auf den ersten Blick: „Ich war eigentlich auf der Suche nach einem anderen Auto, aber als ich den Mach1 zufällig sah, musste ich ihn haben“, erzählt der Wesselinger.

Der Oldtimer-Liebhaber hat noch fünf weitere Klassiker, die er regelmäßig auf Treffen ausstellt. Harzem erzählt, dass das Fahren eines solchen Autos wie eine Zeitreise ist: „Es ist einfach ein ganz anderes Fahrgefühl, ja sogar eine Sucht“, sagt er lachend.

Das Oldtimertreffen bietet Gelegenheit die Fahrzeuge anderer Sammler zu betrachten und sich über die motorisierten Schätzchen auszutauschen.

Besonders viele Besucher des Treffens interessieren sich für den „Maulwurf“ von Georg Pollmann: „Das ist ein Willys MB Jeep von 1943, der Ur-Jeep sozusagen“, erzählt er. Das Fahrzeug wurde von den Amerikanern für den Zweiten Weltkrieg entwickelt — Pollmanns Jeep landete in der Normandie: „Ich interessiere mich für alte Militärfahrzeuge und habe den Jeep letztes Jahr in Belgien erworben“.

Pollmann ließ das Fahrzeug Tüv-gerecht restaurieren, so dass er mit ihm auch mal zur Arbeit fährt. „Mich hat das Fieber echt gepackt. Das Fahrgefühl ist durch die einfache Technik echt genial“, erzähl der Willicher. Pollmann stellt seinen Wagen zum ersten Mal an der Rennbahn aus und freut sich über das große Interesse. Liebevoll nennt er seinen militärgrünen Jeep „Maulwurf“: „Weil er mit seinen 71 Jahren immer noch im Dreck wühlt“, so Pollmann.