Kabarett-Abend: Schwestern erhalten goldenen Adler

Heinrich Pachl begeistert das Königshofer Publikum.

Krefeld. Zwei Schwestern haben den Ehrenpreis fürs Ehrenamt bekommen: Irmina (83) und Erika (78) Köhn wurden beim Königshofer Kabarett-Abend mit dem wortgewandten Heinrich Pachl (65) mit dem Evonik-Adler-Wanderpreis ausgezeichnet. Er wird seit 2002 an Königshofer vergeben, die älter als 70 Jahre sind und sich ohne öffentliches Amt für die Gemeinschaft engagieren.

Hans Krüppel, der Vorsitzende des Sportvereins DJK Adler Königshof, sagte bei der Laudatio im Kasino des Unternehmens Evonik-Stockhausen vor über 350 Besuchern: "Am Ehrenamt lässt sich ablesen, welche Kultur eine Gesellschaft hat."

Irmina und Erika Köhn sind in der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) aktiv, arbeiten an der Pfarrzeitschrift und -chronik von "Herz Jesu" mit, besuchen ältere Menschen, die einsam sind, betreuen Kranke zu Hause und als "Grüne Damen" im Krankenhaus.

Ihr Engagement gebe Denkanstöße für Veränderungen, stellte Krüppel fest: "In der augenblicklichen Sinn-Krise ist das Ehrenamt besonders wichtig, denn in solchem Engagement liegt die Zukunft der Gesellschaft begründet."

Begeisterung und Applaus erntete der aus dem Schwarzwald stammende und in Köln lebende Kabarettist Heinrich Pachl mit seinem aktuellen Programm "Die Spur der Scheine". Es war auf die Finanzkrise abgestellt, ließ aber immer wieder sarkastische Ausflüge in die aktuelle Politik zu. Vor allem die SPD in Hessen mit ihrer Vorsitzenden Andrea Ypsilanti bekam ihr Fett weg.

In einem durch die Pause kaum unterbrochenen Dauer-Monolog traf der Assoziationskünstler, der auch schon Theaterstücke geschrieben und Regie geführt hat, pausenlos ins Schwarze. Mit Blick auf sein Publikum drehte der Träger des Deutschen Kabarettpreises 2006 auch den Namen seines Gastgebers, "Deutsche Jugend Kraft", genüsslich in verschiedene Varianten.

Zum Geld meinte er, es sei scheu wie ein Reh, das durch den Wald über die Grenzen wechsle, während der Zoll auf der Autobahn nicht fündig werde. Besonders hatte er es diesmal auf den sauerländischen "Münte" abgesehen.

Die Kabarett-Abende veranstaltet Adler Königshof seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit dem Unternehmen Evonik, das sich so einer guten Nachbarschaft vergewissern will.