Kinder-Uni: Knirpse staunen über Knochenbau
80 Juniorstudenten erleben im Klinikum spannende Stunden.
Krefeld. Um 8 Uhr piept der Wecker. Trotz Sommerferien sind Kilian und Frederik schon hellwach, denn heute startet die vierte Kinder-Uni am Helios-Klinikum. Die zwei Freunde gehören zu den rund 80 Juniorstudenten, die sich in diesem Jahr erfolgreich immatrikuliert haben. Schnell noch den Studentenausweis umgehängt und es kann losgehen. Die erste Vorlesung beginnt um zehn.
Vor dem ehemaligen Casino hat sich eine Schlange gebildet. Schnell holen sich die „Studis“ den Anwesenheitsstempel ab, um sich einen guten Platz zu reservieren. Dann verabschieden sie sich von ihren Eltern, denn Erwachsene sind im Hörsaal nicht zugelassen. Heute stehen geheimnisvolle Strahlen und gläserne Knochen auf dem Vorlesungsplan. Zunächst dreht sich alles die Strahlentherapie.
Das ist gar nicht so einfach zu verstehen, denn die Strahlen sind weder zu sehen noch zu fühlen. Obwohl — fühlen können wir sie schon, wie „Uni-Professor“ Dr. Michael Daum-Marzian erklärt: „Es ist ein bisschen wie ein Sonnenbrand.“ Ein Raunen geht durch den Saal, als er vorführt, wie stark die Wände der Strahlenklinik sein müssen, damit nichts nach außen dringt. „Über einen Meter sind die breit? Das ist ja krass“, staunt Frederik. Auch Kilian hört gespannt zu, als Conny Schütze, die Assistentin vom Professor, erklärt, was mit den guten und den bösen Zellen bei der Chemotherapie passiert. Sogar einen Patienten hat Dr. Daum-Marzian mitgebracht. Er beschreibt, wie die Behandlung mit der „unsichtbaren Medizin“ ist.
Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter im Vorlesungsplan: Der „Knochendoktor“ ist da, und zwar nicht allein. Denn ohne seinen Kumpel, ein mehr oder weniger vollständiges Skelett, geht Professor Clayton Kraft zu keinem Vortrag. An ihm demonstriert der Orthopäde, wo welcher Knochen sitzt und erklärt, wieso ein Oberschenkelknochen so stark ist, dass er einen tonnenschweren Anhänger ziehen könnte, ohne zu zerbrechen.
Nach der zweiten Vorlesung werden Kilian und Frederik zur Exkursion erwartet. Jetzt steht der „Gipskurs“ auf dem Plan. „Das ist gar nicht so leicht, wie ich dachte“, wundert sich Frederik und begutachtet kritisch Kilians Hand, die er eingegipst hat. Dann wird getauscht. Am Ende halten beide stolz ihre Arme in die Höhe und sind sich einig: Im nächsten Jahr sind sie wieder dabei.