Königstraße: Stadt gegen Sperrung
Die Verwaltung legt ihre Stellungnahme zum Entwurf der Bezirksregierung vor. Widerstand gegen Lkw-Verbot auf dem Ring.
Krefeld. Wenn es nach der Stadtverwaltung geht, wird die Königstraße nicht für den Verkehr gesperrt. Und die Lkw dürfen weiter über die Lange Straße und den Preußenring fahren. Der Temporeduzierung auf 50 km/ h auf der Gath und auf der Berliner Straße hingegen stimmt man zu. Das geht aus der Stellungnahme der Verwaltung zum Luftreinhalteplan vor, den die Bezirksregierung Anfang Juli vorgelegt hatte.
Die Stadt wird ihre Anmerkungen nun zunächst in der gemeinsamen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am Mittwoch (17 Uhr, SWK, St. Töniser Straße 124, Saal 1) vorstellen, so dass die Politiker die Möglichkeit haben, ihre Vorstellungen einzubringen. Dann wird die Stellungnahme zusammen mit den Anmerkungen von Bürgern und Verbänden an die Bezirksregierung weitergeleitet.
Diese trifft dann die Entscheidung, welche Punkte möglicherweise an dem Entwurf noch verändert werden. Und wird sich dann für eine zeitnahe Umsetzung des Gesamtplans einsetzen. Ursprünglich sollte er sogar schon am 15. September in Kraft treten. Doch angesichts der Sommerferien hat man die Frist verlängert, um Verwaltung und Politik die Chance zu geben, Stellung zu beziehen.
Zu den umstrittensten Vorschlägen der Bezirksregierung gehört die Sperrung der Königstraße (die WZ berichtete). Vor allem die Händler befürchten Umsatzeinbrüche, haben dies auch in einer eigenen Stellungnahme formuliert. Die Stadt schließt sich den Bedenken an: "Die Verwaltung wird darum bitten, die Königstraße herauszunehmen.
Die Datenlage ist nicht aktuell. Die kurze Strecke lässt keine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität erwarten", sagt Planungsdezernent Thomas Visser. "Wir schlagen vor, stattdessen die Verkehrsführung zu ändern, um den Durchgangsverkehr herauszuhalten - zum Beispiel, indem den von Ostwall/ Marktstraße kommenden Fahrzeugen auch das Linksabbiegen ermöglicht wird.
Für nicht tragbar hält die Verwaltung das geplante Lkw-Verbot für die Lange Straße. Die sei für die Erschließung von Bayer und anderen in Uerdingen ansässigen Firmen wichtig. Für Abhilfe könne hier vielleicht eine bessere Beschilderung bereits auf der Autobahn sorgen.
Auch für Nassauer-, Oranier- und Preußenring fordert der Luftreinhalteplan ein Lkw-Verbot. Hier möchte die Stadt den Preußenring ausnehmen, um die Anbindung des Nordbezirks sicherzustellen. "Wir befürchten, dass die Lkw sonst auf die Kempener Allee ausweichen", sagt Visser.
Mittragen will die Verwaltung hingegen die vorgeschlagene Umweltzone und die Temporeduzierungen auf der Berliner Straße sowie der Gath. Hier soll laut Luftreinhalteplan künftig 50 statt 70 km/h gelten. Dies decke sich mit dem Wunsch der Anwohner - vor allem der Berliner Straße, sagt Visser.
Der Planungsdezernent weist darauf hin, dass alle diese Schritte Folgen haben werden. So müssten Ampeltakte angeglichen, zusätzliche Schilder aufgestellt werden. Ziel müsse es zudem sein, die Maßnahmen zur Luftreinhaltung und Lärmminderung in den neuen Flächennutzungsplan einfließen zu lassen.