Konzert: Fans waren kaum zu halten
VNV Nation spielten in der Kulturfabrik vor 1000 Zuhörern.
Krefeld. Es ist schon bezeichnend, wenn eine international erfolgreiche Band ihre aktuelle Welttournee ausgerechnet in Deutschland startet. So begann für das britische Electro-Duo VNV Nation die Tour zu ihrem sechsten Album "Judgement" vor zwei Monaten in Frankfurt.
Nach einem Nordamerika-Trip machte die Band um Mastermind Ronan Harris nun Station in der Kulturfabrik. Ein restlos gefüllter Konzertsaal mit mehr als 1000 Fans war auch hier Beweis dafür, dass VNV Nation sich innerhalb eines Jahrzehnts vom Insider-Tipp zum beliebten Szene-Act entwickelt hat.
Bevor das Duo aber seine energiegeladene Live-Show den durchweg in schwarz gekleideten Besuchern präsentieren konnte, durften zwei Vorbands ihr Können und ihre Art der elektronischen Tanzmusik unter Beweis stellen.
Den Anfang machte das Industrial-Projekt Modulate aus Manchester. Nicht ganz so neu in der Electro-Szene ist hingegen die zweite Vorband des Abends, Imperative Reaction aus Los Angeles. Vier Alben hat die "Befehls"-Band um Frontmann Ted Phelps schon veröffentlicht, von denen sie beim Krefelder Live-Auftritt einen kurzen, aber durchaus überzeugenden Eindruck gaben.
Frenetischer Jubel brandete schließlich auf, als VNV Nation die Kufa-Bühne mit ihrem Future Pop enterten. Vom Opener "The Farthest Star" an kannten die Fans kein Halten mehr, tanzten, klatschten und sangen begeistert mit. Über 90 Minuten ließen sich Band und Fans auf einer Welle der Euphorie treiben. Kraftvoll und gefühlvoll gab Sänger Ronan Harris den tief greifenden Texten seine Stimme, während Drummer Mark Jackson um zwei Keyboarder verstärkt die Rhythmussektion bediente. Ein Stimmungshöhepunkt folgte dem anderen, hymnische Mid-Tempo-Nummern wie "Darkangel" oder "Standing" wechselten sich mit sphärischen Balladen wie "Further" oder "Illusion" ab und boten beste Electro-Unterhaltung. Das Urteil nach dieser "Judgement"-Show war daher eindeutig: Fortsetzung folgt!