Konzerte 2011: Ganz viel Zukunftsmusik
Kufa, Seidenweberhaus, Rampe und Friedenskirche sorgen für volles Programm. Nur im König-Palast herrscht Sendepause.
Krefeld. Die ganz großen Namen fehlen im Krefelder Konzertkalender für 2011. Das liegt vor allem an der sichtbaren Flaute in der einzigen großen Arena der Stadt. Der König-Palast weist auf seiner Internetseite neben der üblichen Karnevalsrevue nur zwei Gastspiele auf: Comedian Atze Schröder und Hundetrainer Martin Rütter. Konzerte sind Fehlanzeige.
Die maximale Zuschauerkapazität, die ein Künstler oder eine Band in Krefeld erreicht, liegt somit bei gut 1000 Gästen im Seidenweberhaus und in der Kulturfabrik. Während der Saal am Theaterplatz vor allem Kabarett- und Comedy-Stars anzieht (siehe unten), sorgt die Kufa für musikalische Höhepunkte.
Bereits ausverkauft sind die Auftritte des Liedermachers Philipp Poisel (23. Januar) und des Pop-Genies Clueso (3. April), der sich in der für ihn kleinen Halle für seine Gigs in den Arenen der Republik warmspielt. Karten gibt es noch für Pohlmann (1. April), die Hit-Lieferanten von Polarkreis 18 („Allein, allein“, 10. April) und Juli (11. April). Wer mit den aktuellen Charts nichts anfangen kann, wünscht sich in die Siebziger (Wishbone Ash, 19. Januar), Achtziger (Alannah Myles, 8. April) oder Neunziger (Deine Lakeien, 13. Februar) zurück.
Auch ein Nischenpublikum findet in der Kufa spannende Konzerttermine, gehört Vielfalt doch zum erklärten Konzept des Trägervereins. Letzte Instanz zum Beispiel (11. Februar) bietet Folk-Metal, wie man ihn sonst auf Mittelalter-Festivals hört. Hubert von Goisern (7. April) hat seit 25 Jahren die Nische des Alpinrocks exklusiv besetzt. Und die Lokalmatadoren M. Walking on the Water (18. März) muss man in Krefeld ohnehin niemandem vorstellen. Zum Dauergast um die Karnevalszeit entwickelt sich Fred Kellner (25. Februar), zu dessen „famosen Soul Sisters“ bekanntlich auch Anke Engelke gehört.
Immer wieder gern gesehen ist auch Götz Alsmann (12. November), der mit neuem Programm ins Seidenweberhaus kommt. Nach vier Jahren schaut auch Helge Schneider mit seiner Mixtur aus Komik und Jazz mal wieder dort vorbei (23. September).
Die Friedenskirche bleibt mit deutschen Altstars wie Purple Schulz (19. März) und Ulla Meinecke (21. Mai) ihrer Linie treu. Und wer es eine Nummer kleiner mag, kann in der Kulturrampe auf Entdeckungsreise gehen, etwa mit Liedermacherin Meike Koester (18. Februar) oder einer liebevollen Hommage an Reinhard Mey (25. Februar).
Der größte Star, der 2011 nach Krefeld kommt, stellt sich unbemerkt und schüchtern im Meilenstein an die Plattenteller: „Flashdance“ ist unter anderem Namen viel bekannter: Jan Delay kommt am 19. März.