Krefeld hautnah Stimmen die Bürgervereine zu, wird Kefeld-Süd neu aufgeteilt
Bürgerverein Süd löst sich auf, die Nachbarn in Dießem und Lehmheide könnten das Gebiet übernehmen.
Krefeld-Süd. Was geschieht mit Anliegen der Menschen zwischen Luther- und Gladbacher Straße im Westen, Bäkerpfad und Siemensstraße im Osten sowie der DB-Trasse im Norden und der Gath im Süden? Es ist das Gebiet, um das sich bisher der Bürgerverein Süd gekümmert hat. Dessen Mitglieder haben vor zwei Wochen seine Auflösung beschlossen. Die ist formal zwar noch nicht abgewickelt, aber der Prozess ist unumkehrbar. Was also tun? Die BV-Süd-Vorsitzende Brigitte Reich brachte ins Gespräch, was zurzeit die einzig realistische Variante scheint: Die Aufteilung des Gebiets zwischen den Nachbar-Bürgervereinen Dießem und Süd-West.
Für überlegenswert hält das Bernd Albrecht, der Vorsitzende in Süd-West. Philipp Geldmacher (BV Dießem) hat sich mit der Idee befasst und sie mit den Vorstandskollegen in der jüngsten Sitzung besprochen. „Von unserer Seite ist eine Aufteilung des Gebiets zwischen uns und dem Bürgerverein in Lehmheide denkbar.“ Die östliche Seite der Kölner Straße könnte die Grenze markieren, sagt Geldmacher, „wenn die Kollegen aus Lehmheide und ihr Vorsitzender Bernd Albrecht zustimmen“.
Manfred Grünwald, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine (AKB), sieht diese Entwicklung kritisch: „Lieber wäre mir gewesen, wenn der Bürgerverein Süd einen neuen Vorstand gefunden hätte.“ Das Wesen der Bürgervereinsarbeit sei es, kleinteilig zu arbeiten und sich auch um Kleinigkeiten zu kümmern. „Darin liegen ihr Reiz und Charme. Ich bin kein Verfechter von Flächenzuwachs.“
Jetzt, da die Entscheidung bereits getroffen sei, ist Manfred Grünwald froh, wenn die Aufteilung gelingt und die Kölner Straße die neue Grenze der Bürgervereine im Süden wird — einmal mehr, wenn die Alternative ein „weißer Fleck auf der Stadtkarte“ wäre.
Grünwalds Vorschlag: In einer gemeinsamen, außerordentlichen Mitgliederversammlung könnten sich die Bürgervereine Dießem und Süd-West über den neuen Zuschnitt ihrer Bezirke verständigen. „Das kann der Vorstand nicht allein beschließen“, sagt Grünwald. Wird der AKB dann die Entscheidung mitgeteilt, werde er die Veränderung in der AKB-Stadtkarte dokumentieren. Die zeigt die geographischen Grenzen der Krefelder Bürgervereine auf und macht deutlich, wer Mitglied der AKB ist und wer nicht: Süd gehörte nicht zur AKB, ebenso wenig wie Inrath, Bockum und Gellep-Stratum.