Krefelder stürmen Open-Air-Kino

Im dritten Anlauf wird das Freiluft-Filmtheater an der Rennbahn zum Hit. Das liegt nicht nur am Wetter.

Krefeld. Der „Wetter-Guru“ kann in diesem Jahr ganz entspannt bleiben. Uwe Papenroth, der sich diesen Spitznamen nach zwei verregneten Sommern als Betreiber des SWK-Open-Air-Kinos auf der Rennbahn verdient hatte, braucht momentan keinen Online-Regenradar, um seine Nerven zu beruhigen. Dazu genügen ein Blick in den blauen Himmel und ein zweiter auf die Ticketverkäufe.

„Wir kommen langsam dahin, wo wir hin wollen“, erklärt Papenroth mit Blick auf die Besucherzahlen. An den ersten zwölf Abenden sei die Tribüne „immer gut gefüllt“ gewesen, viermal gar ausverkauft. „Wir liegen 30 Prozent über dem Vorjahr.“

Natürlich hat das mit dem Wetter zu tun. Während im vergangenen Jahr teils nur 40 Gäste bei zwölf Grad auf der Tribüne bibberten, sitzen die Besucher jetzt bis spät in die Nacht im T-Shirt auf den Rängen. „Die Leute kommen auch früher, der Biergarten wird gut genutzt.“

Ein zweiter Aspekt dürfte das Programm sein. Hier haben Papenroth und seine Mitstreiter offenbar regelmäßig ins Schwarze getroffen. Selbst die Literaturverfilmung „Nachtzug nach Lissabon“ sorgte für ausverkaufte Ränge. „Wir nehmen bewusst Filme mit rein, die in den regulären Kinos nur kurz gelaufen sind, die aber trotzdem Potenzial haben“, sagt Papenroth. „Es gibt ja auch Leute, die nicht gerne ins Cinemaxx gehen und den Film lieber später bei uns sehen.“

Auch die mutige Entscheidung, Dokumentationen ins Programm zu nehmen, zahlt sich aus. Der Vorverkauf für die Bienen-Doku „More than Honey“ und „Australien in 100 Tagen“ läuft gut. Für den letzten Abend am 25. August hat Papenroth mit „Die Nordsee von oben“ auf vielfachen Wunsch sogar noch eine dritte Doku eingebaut.

Ein drittes Plus ist die einmalige Atmosphäre der Rennbahn, die sich offenbar auch in die Nachbarstädte herumspricht. „Es kommen immer mehr Leute von auswärts“, sagt Papenroth. Offenbar sei es leichter als in Duisburg, an Karten zu kommen. Außerdem sei inzwischen bekannt, dass die Rennbahn im Fall der Fälle regensicher sei.

Kritikpunkte gibt es nur wenige. Laut Papenroth bemängeln einige den Ton bei deutschen Produktionen: „Es ist ja klar, dass Synchronisationen aus dem Studio besser klingen.“ Auch die Tatsache, dass es keine festen Platzkarten gibt, stößt auf Kritik. Hier hilft das „Mallorca-Handtuch-System“, sagt Papenroth: „Früh kommen und ein Kissen oder Kleidungsstück auf seinen Platz legen.“