Spiel ohne Ranzen: Wasser und Schattenplätze sind heiß begehrt

500 Kinder hatten eine Woche Spaß beim Spiel ohne Ranzen. Die Macher sind zufrieden.

Krefeld. „Ja, das Wetter hat uns zu schaffen gemacht“, seufzt Kerstin Jensen. Die erste Vorsitzende des Arbeitskreises Krefelder Frauenverbände (AKF) zieht dennoch eine positive Bilanz des diesjährigen Spiels ohne Ranzen auf der Stadtwaldwiese. Auch wenn das Wetter, am Samstagmittag in Form eines Gewitters, es zum Beispiel verhinderte, dass Krefelder Bäcker 500 Berliner Ballen an die Kinder überreichten.

Ayla (6 Jahre) beschrieb das Wetter-Dilemma in der Wiesen-Zeitung vom 26. Juli so: „Heute ist das Wetter mittel, weil es ein bisschen geregnet hat. Es hat aber auch ein bisschen nicht geregnet.“ Die auf der Wiese täglich erscheinende Zeitung von Kindern für Kinder ist ein Projekt der Westdeutschen Zeitung mit dem jfc-Medienzentrum.

„Wir haben zusätzliche Zelte aufgestellt, um mehr Schattenplätze anbieten zu können“, erklärt Kerstin Jensen. Auch der Kleinkinderspielplatz wurde überdacht. Zusätzlich zu den Getränkespenden hat der AKF Wasser gekauft, um den großen Durst der Kleinen zu stillen. „Wer mochte, durfte sich auch gerne unter unseren Gartenschlauch stellen“, sagt Jensen.

Seit 1975 läuft „Spiel ohne Ranzen“. Es war gedacht als ein Angebot für Familien, die nicht in Urlaub fahren: „Daran hat sich nichts geändert. Heute wie damals verbringen viele Familien ihren Urlaub zu Hause.“

Von Anfang an fand das Ferienprogramm große Unterstützung bei den Krefelder Bürgern. Viele freiwillige Helfer, Verbände, Vereine und Parteien brachten immer mehr Ideen ein. Zahlreiche Firmen und Organisationen sowie Privat- und Geschäftsleute spendeten Geld und Material. Das tägliche Mittagessen wurde von Firmen gespendet. „Den ständigen Holzmangel im Hüttendorf behob unter anderen die Firma Holz Roeren“, sagt die AKF-Chefin. Sie hebt zwei pädagogische Schwerpunkte im Programm hervor. Sport und Bildung. Der Sportbund schuf Möglichkeiten für Schwimmen oder Rudern. Schüler des Arndt-Gymnasiums und Auszubildende von Currenta boten Mitmachexperimente an. Der Verband deutscher Ingenieure vermittelte mit Holzklötzchen oder Papier die Konstruktion von Brücken.

Zirkus Renz lud zweimal täglich zu den Vorstellungen ins große Zelt. Auch der Streichelzoo mit Haustieren fand großen Anklang. Für Zuckerwatte, Eis oder die Rundfahrt im Santa-Fe-Express musste bezahlt werden. „Aber jeder Cent, den wir dabei einnehmen, fließt wieder in die Kasse für den nächsten Sommerspielplatz“, versichert Kerstin Jensen. Und: „Nach der Wiese ist vor der Wiese.“